Samstag, 26. Dezember 2015

Sternbedeckung: Mond und Aldebaran, Aufnahmen vom 23.12.2015

Hallo,

die Sternbedeckung (alpha Tau, Aldebaran) durch den Mond konnte am Abend des 23.12.2015 um 19:11:37.4 MEZ in der Sternwarte Wiesbaden beobachtet werden.
 


Am 20-cm-AstroPhysics-Refraktor konnten zudem Videos der Sternbedeckung aufgenommen werden. Aus einem der Videos (0,5 GB) sind Einzelbilder kopiert worden, die den zeitlichen Verlauf darstellen.
Aufnahme: 23.12.2015 Canon EOS1100 Astro, Video-Modus
20-cm-AstroPhysics EDF-Refraktor, mit 25 mm Zeiss-Okularprojektion
Mond: +96%, Eintritt am dunklen Mondrand beim Olbers-Krater (7°N, 77°W), Oceanus Procellarum

Sternwarte Wiesbaden (IAU 023): N50°04.96', E8°15.78', Alt.+198m
 
Auf dem Bild ist rechts an der Bildseite der Mondkrater Kepler.
Die Verbindungslinie Aldebaran und Kepler zeigt noch den Mondkrater Reiner.









Die letzte Aldebaran-Bedeckung durch den Mond konnte ebenfalls am 29.10.2015 beobachtet werden.

Wolfgang Palzer <wopa>
Sternwarte Wiesbaden

Montag, 7. Dezember 2015

Nächster Vortrag: „Jahresvorschau 2016“ von Ralf Chita, 07.12.2015

Auf diese Ereignisse können Wiesbadener Sternegucker sich 2016 freuen!

Da gibt es viel zu berichten. Neben den immer noch sprudelnden Neuigkeiten vom Pluto und der Raumsonde Juno beim Jupiter, zu der wir am Tag ihrer Ankunft eine eigene Veranstaltung im Programm haben werden, gibt es auch Manches, das Sie von unserer Sternwarte oder von Ihrem Balkon oder Garten aus beobachten können. Mit Sonnen- oder Mondfinsternissen werden wir 2016 zwar nicht gesegnet, aber das spektakulärste Beobachtungsereignis wird sicherlich der Tag, an dem der Planet Merkur vor der Sonne vorbeizieht. So etwa wird das dann aussehen:

So wird der Merkurdurchgang aussehen, wenn man ein paar Mal belichtet
(Bildnachweis: Soho hotshots, NASA)

Auf diesen Merkurtransit wird unser Vortragsredner Hr. Chita heute, am 07.12.2015, näher eingehen und Ihnen einen Vorgeschmack darauf geben, was sich ab Neujahr sonst noch so am Wiesbadener Himmel tut. Sie sind herzlich eingeladen zu seinem öffentlichen Vortrag heute Abend um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering! Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Montag, 2. November 2015

Nächster Vortrag: "Die Ergebnisse der Rosetta-Mission" von Dr. Rainer Riemann, 02.11.2015

Ist Philae wieder da oder ist er wieder weg?

Das Schicksal des kleinen Geräts, das von der Robotersonde "Rosetta" abgesetzt worden war und nahezu spurlos in einem schattigen Loch auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko verschwand, bewegte die Welt geradezu mehr als die Mission selbst, die einen Kometenkern über Monate weg begleitete und beobachtete. Dann, als fast alle schon die Hoffnung aufgegeben hatten, meldete sich Philae zurück! Aber wo ist er jetzt? Hat man inzwischen seinen Standort ausfindig gemacht? Und funkt er noch oder ist er wieder im tiefen Schatten seiner leeren Batterien eingeschlafen?

Der Komet Tschurjumov-Gerassimenko
und die U.S.S. Enterprise-D im selben Maßstab
Auch diese Frage wird Dr. Rainer Riemann heute, am 02.11.2015 in der Volkssternwarte am Moltkering, Wiesbaden, beantworten. Er berichtet aber auch über das, was die Sonde "Rosetta" sonst noch tat, außer ihr verlorenes Brüderchen zu suchen: Was sie an der "Gummiente", wie der Komet wegen seiner Form auch genannt wird, beobachtete, welche Überraschungen es dabei gab und wie lange die Wissenschaftler noch ihren Spaß mit der Auswertung der Daten haben werden.

Sie sind herzlich eingeladen zu seinem öffentlichen Vortrag heute Abend um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering! Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.


Donnerstag, 29. Oktober 2015

Sternbedeckung: Mond und Aldebaran, Aufnahmen vom 29.10.2015

Der Stern Aldebaran wurde vom Mond gegen 22.49 MEZ bedeckt (Eintritt). Die Annäherungsphase des Mondes (92% beleuchtet, abnehmender Vollmond) führte zur Bedeckung von 22.49 bis 23.54 MEZ. Der Eintritt erfolgte am hellen Mondrand (Positionswinkel 66°), der Austritt am dunklen Mondrand (270°). Der Stern Aldebaran (87 Tau, HIP 21421, alpha Tauri) ist 0.9 mag. hell und steht in den Hyaden, Sternbild Stier.
Am späten Abend zogen starke Hochnebelfelder und Wolken von Südwesten her auf. Vor 22 Uhr MEZ stand der helle Mond noch in dem Wolkenschleier. Der Himmel klarte sich aber nach 22.20 Uhr auf und die Sternbedeckung konnte beobachtet werden.







Aufnahmen: Canon EOS1100D-Astro, 300mm-Objektiv (600 mm), ab 22:35 MEZ. 
Der Helligkeitsunterschied zwischen dem fast Vollmond (-13 mag.) und dem Stern (+0.9 mag) war belichtungstechnisch nicht einfach.
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Gruss
Wolfgang Palzer <wopa>

Samstag, 24. Oktober 2015

VHS-Kurs: "Einführung in die Astronomie"

Vollmond über Dotzheim (Bildnachweis: Galja Möhn)


Bei dem dreiteiligen Kurs "Einführung in die Astronomie" in der Volkssternwarte am Moltkering sind noch Plätze frei! Die vorgesehenen Termine lauten:

4.11.2015, 19 Uhr - Ralf Chita: Einführung in die Astronomie
11.11.2015, 19 Uhr - Wolfgang Palzer: Der Mond
18.11.2015, 19 Uhr - Jörg Dobrzewski: < Thema wird noch bekanntgegeben >

Die Anmeldung ist über die VHS Wiesbaden möglich, nicht über die Astronomische Gesellschaft Urania e.V. 

Freitag, 2. Oktober 2015

Nächster Vortrag: Neuentdeckungen beim erdnächsten Zwergplaneten Ceres


Öffentlicher Vortrag in der Volkssternwarte am Moltkering, Montag, 05.10.2015, ab 20:00 Uhr. Vortragender: A. Möhn

Unter dem hohen Medienecho, das der Zwergplanet Pluto in den letzten Monaten völlig zu Recht erhielt, haben viele von uns schon fast vergessen, dass dieses Jahr auch noch eine zweite unerforschte Welt im Brennpunkt der Erkundung steht. In den letzten Monaten hat sich die Raumsonde Dawn auf komplizierte Weise an den erdnächsten Zwergplaneten (1) Ceres angepirscht, der die Sonne zwischen den Bahnen des Mars und des Jupiters umkreist. Dabei sandte auch sie, wie ihr Vetter New Horizons vom Pluto, spektakuläre Bilder zur Erde, die Unerwartetes zeigten: Flecken, so weiß wie frisch gefallener Schnee, eine Pyramide - und womöglich Hinweise auf flüssiges Wasser tief unter der vereisten Oberfläche.

Der Zwergplanet Ceres im Vergleich zu Erde und Mond
Bei knapp unter 1000 Kilometern Durchmesser ist Ceres weniger als halb so groß wie Pluto und darum mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie wurde deshalb erst am ersten Tag des 19. Jahrhunderts, am 01.01.1801, mit teleskopischer Hilfe entdeckt. Ceres gehört zum Planetoidengürtel, einem Feld aus vielen Hunderttausenden, wahrscheinlich Millionen von kleinen und kleinsten Himmelskörpern, die offenbar von der Schwerkraft des allzu nahen Jupiters daran gehindert wurden, sich in der Frühzeit des Sonnensystems zu einem größeren Planeten zu formen. Der Planetoidengürtel ist insgesamt nur halb so schwer wie Pluto; ganze zwei Drittel seiner Gesamtmasse entfallen allerdings auf Ceres. Ihr Rang als Zwergplanet ist darum weitaus weniger umstritten als der der Pluto.

Mission Ceres: Was enthüllt die Raumsonde Dawn?

Der Besuch des Vortrags ist wie alle Veranstaltungen der Volkssternwarte für Mitglieder der Astronomischen Gesellschaft Urania kostenfrei, Besucher zahlen einen geringen Eintritt.

Andreas Möhn

Freitag, 25. September 2015

Totale Mondfinsternis am Morgen des 28.09.2015

In den Morgenstunden des 28.09.2015 findet eine totale Mondfinsternis statt, das heißt, die Erde steht exakt zwischen Sonne und Mond und der Mond wandert in den Kernschatten der Erde. Die Wiesbadener Sternwarte auf dem Martin-Niemöller-Gymnasium ist in der Nacht zum Montag darum ab 03:15 Uhr zur Beobachtung geöffnet. Zum Beobachten der Mondfinsternis benötigt man eigentlich auch keine großen Fernrohre. Der Blick mit dem bloßen Auge oder durch einen Feldstecher reicht vollkommen aus. Im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen ist die Beobachtung von Mondfinsternissen völlig ungefährlich und man benötigt keine speziellen Filter und Beobachtungstechniken. Am Montagabend ist ja auf der Sternwarte ab 20:00 Uhr programmgemäß unser Beobachtungsabend und wir zeigen gern Beobachtungsergebnisse von der Mondfinsternis.

Nun zum Verlauf: Um 02:11 Uhr MESZ tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, dies ist jedoch praktisch unbeobachtbar. Erst in der Nähe des Kernschattens erkennt man eine deutliche Abschwächung des Mondlichtes durch den Halbschatten. Um 03:07 Uhr wandert der Mond in den Kernschatten der Erde. Eine gute Stunde später, um 04:11 Uhr beginnt die totale Verfinsterung des Mondes. Der Mond verschwindet jedoch nicht ganz im Kernschatten der Erde, sondern erscheint in einem rötlichen Licht, da überwiegend das langwellige rote Licht durch die Erdatmosphäre in den Kernschatten eingestreut wird. Die Mitte der Finsternis ist um 04:47 Uhr und um 05:24 Uhr endet die totale Verfinsterung. Der Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde findet dann um 06:27 Uhr MESZ statt.


Abbildung 1: Blick nach Südwesten
Abbildung 1 stellt den Himmelsanblick in Richtung Südwesten um 06:00 Uhr MESZ dar. Der Mond befindet sich noch knapp zur Hälfte im Kernschatten der Erde und steht 13 ½ Grad hoch im WSW im Sternbild Fische, rechts unterhalb des Pegasus. Lohnenswert ist es, den Blick vom Mond einmal abzuwenden und nach Südosten zu schauen. 



Abbildung 2: Blick nach Südosten
Abbildung 2 stellt den Blick nach Südosten um 06:00 Uhr dar. Dort stehen bereits alle Wintersternbilder mit den zahlreichen hellen Sternen über dem Horizont. Im SSO finden wir den Himmelsjäger Orion mit den beiden hellen Sternen Beteigeuze und Rigel, und rechts darunter den Großen Hund mit dem Stern Sirius. Sirius ist der hellste Fixstern am Himmel. Im SO sieht man den Kleinen Hund mit dem hellen Stern Procyon und darüber die Zwillinge mit den beiden Sternen Castor und Pollux. Nicht auf dem Ausschnitt sind die Sternbilder Fuhrmann und Stier. Der Fuhrmann mit dem Stern Capella befindet sich über den Zwillingen und der Stier steht über dem Orion. Im Stier funkelt der rötliche Stern Aldebaran. Im Osten finden wir noch das Sternbild Löwe mit dem hellen Stern Regulus. Der Löwe gehört bereits zu den Frühlingssternbildern, da er im Frühling in der Nacht seine Höchststellung im Süden einnimmt. Im Löwen finden wir gleich drei Planeten. 8 ½ Grad hoch im Osten steht der größte Planet unseres Sonnensystems, der Jupiter. Genau im Osten, 16 Grad über dem Horizont, nahe dem Stern Regulus finden wir unseren äußeren Nachbarplaneten Mars. In 22 Grad Höhe befindet sich unübersehbar unser innerer Nachbarplanet Venus. Sie übertrifft an Helligkeit alle Gestirne bis auf den Mond. Wenn man sie nicht aus den Augen verliert, kann man Venus sogar noch eine ganze Weile nach Sonnenaufgang sehen. Es lohnt sich also, den Blick nicht nur auf den Mond zu richten, sondern auch mal nach Osten und Südosten zu schauen.


Alfred Schott, Astronomische Gesellschaft URANIA e.V. Wiesbaden