Montag, 25. Januar 2021

Abschied von unserem Vereinsmitglied Dorjan (1999-2020)

Am vergangenen Freitag, dem 22.01., wurde unser am 3. 12. 2020 plötzlich und unerwartet verstorbenes Mitglied Dorjan Möhn beigesetzt. 

Dorjan gehörte über eine Familienmitgliedschaft der Urania an und nahm gelegentlich als Zuschauer an Vorträgen und Beobachtungsabenden teil, besuchte immer gern die Weihnachts- und Silvesterfeiern und organisierte anlässlich seiner Geburtstage auch Besuche seiner Schulklasse zu Sondervorträgen in der Volkssternwarte auf der Martin-Niemöller-Schule. Noch zwei Abende vor seinem Tod sah man ihn im coronabedingten Onlinechat der Urania-Mitglieder.

Infolge einer angeborenen Behinderung wurde Dorjan leider nur 21 Jahre alt. Die Beisetzung erfolgte in seiner Wunschheimat bei Ljubljana. 

Das Foto entstand 2019 auf einer Ausstellung zum 50. Jahrestag der ersten Mondlandung im Technischen Museum von Bistrica in Slowenien.

Samstag, 23. Januar 2021

Die Plejaden, aufgenommen an der Sternwarte mit einem Fotoobjektiv

 

Bereits vor über einem Jahr, am 16.1.2020, hatte ich an der Sternwarte die MallinCam SkyRaider DS10c an ein Canon-Objektiv „FD 300   1:2.8    S.S.C.  florite“ mit 300 mm Brennweite (Baujahr ca. 1975) montiert, auf der nachgeführten Kameraplattform der ALT-7 Montierung befestigt, auf die Plejaden ausgerichtet und mit ihr einige Aufnahmen gemacht. Die Bilder blieben unbearbeitet für einen „späteren Zeitpunkt mit schlechtem Wetter und mehr Zeit“. Das war jetzt, in diesen Tagen von Corona-Homeoffice, der Fall.

41 Aufnahmen zu je ca. 20 Sekunden habe ich mit AVISTACK überlagert und mit Photoshop CS2 fertig bearbeitet. In Anbetracht der nur ca. 14 Minuten Gesamtbelichtungszeit ergibt das schon ein recht brauchbares Bild. Das generiert Lust auf mehr und Sehnsucht nach klarem Nachthimmel. 


Die Plejaden, auch Siebengestirn, sieben Schwestern, Subaru oder Messierobjekt 45 genannt, sind ein Sternhaufen, der einige hundert Sterne umfasst und rund 400 und mehr Lichtjahre von uns entfernt ist. Einige der Sterne sind von Staub umgeben, der das Licht der Sterne diffus streut (blaue Reflexionsnebel).
Peter Bentz, 23.1.2021 


Montag, 21. Dezember 2020

Die große Konjunktion von Jupiter und Saturn ...

 ... findet so wie heute Abend nur alle paar hundert Jahre hat. Wohingegen das vorhergesagte Wetter die Norm für Wiesbaden war, ist und bleiben wird.

Hier ein paar Bilder unseres Mitglieds Kai-Uwe Wehrheim von einem begünstigteren Standort aus:


17.12.2020   17:44 Uhr

Brennweite 118 mm F/5

Belichtungszeit 1/8 sec bei ASA 1600 

20.12. vom Standort Nastätten

20.12. vom Standort Nastätten


Sonntag, 29. November 2020

Rezension - Ronald Stoyan: Messier-Guide. Rezensiert von Peter Sattelberger.

 

Ronald Stoyan: Messier-Guide. 1. Auflage Oculum-Verlag Erlangen 2020. 

ISBN 978-3-938469-94-1        € 39,90

Der Katalog des französischen Kometenjägers Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert mit seinen 110 Einträgen ist bis heute eine beliebte Auflistung von Deep-Sky-Beobachtungsobjekten für Amateurastronomen. Messier beobachtete mit kleinen Fernrohren, deren Leistungsfähigkeit von den heutigen Geräten der Sternfreunde leicht erreicht wird. Weiter zur Popularität des Messierkatalogs trägt die Tatsache bei, dass er ein gemischter Katalog ist, der Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Gas- und Reflexionsnebel, Planetarische Nebel und Galaxien enthält, halt alles, was Messier mit einem Kometen verwechseln konnte. Die Liste ist allerdings nicht nach Rektaszension sortiert, die Objekte z. B. nach aufsteigender Nummer zu beobachten, ist daher keine sehr gute Idee.



Der neue Messier-Guide von Ronald Stoyan ist als Beobachtungsführer für den Einsatz am Fernrohr konzipiert. Das fängt schon damit an, dass die Seiten stabil und wetterfest sind. Ringbindung, bei der man die Seiten bequem umschlagen kann, sowie eine Farbgebung, die die Seiten auch nachts unter Rotlicht lesbar machen, erleichtern die Arbeit. Und die Objekte sind nicht in numerischer Reihenfolge, sondern nach ihrem Kulminationsdatum sortiert, die Objekte, die man zu einem bestimmten Zeitpunkt beobachten kann, findet man folglich ohne große Blätterei. Für jedes Messier-Objekt steht eine Seite zur Verfügung. Es gibt einen kleinen Info-Block mit den wichtigsten Daten, einige Erläuterungen zum Objekt und Hinweise zu seiner Beobachtung. Eine „Ampel“ liefert eine Einschätzung, mit welchem Instrument man das Objekt in Stadtnähe oder unter dunklerem Himmel auf dem Land vernünftig beobachten kann. Mit Hilfe einer Übersichts- und einer detaillierteren Aufsuchkarte mit Telrad-Kreisen kann man sich heranpirschen (wer diesen praktischen Pointer nicht am Fernrohr hat, kann sich auch die Koordinaten aus dem Informationsblock holen, wenn man nicht eine Goto-Montierung hat). Gegenübergestellt sind auch noch ein Zweifarb-Foto, auf dem Details  markiert sind, und Zeichnungen des Anblicks mit einem 10 bzw. 12-Zöller, die der Autor unter guten Beobachtungsbedingungen extra neu angefertigt hat  (hier auch noch am Rand Informationen über die ideale Brennweite des Okulars und den möglichen Einsatz von Filtern). Am Seitenrand findet sich auch noch eine Leiste, deren Farbkodierung dem Beobachter die Information gibt, wann man das entsprechende Himmelsobjekt optimal sehen kann. Ende März, wenn dann kein Mond stört, kann man versuchen, in einer einzigen Nacht so viele Messier-Objekte wie möglich zu beobachten, der sogenannte Messier-Marathon (Ende Februar 1992 kam ich mal auf 72 Objekte, bevor das Fernrohr klatschnass war). Die Liste mit der empfohlenen Reihenfolge findet man auf der letzten Seite.

Das Buch ist im Rahmen eines startnext-crowdfunding-Projekts realisiert worden, das heißt, es musste sich erst eine bestimmte Anzahl von Interessenten finden, bevor das Werk in Druck ging. Wer mit darüber abstimmen (unverbindlich) möchte, welche Buchtitel 2021 im Oculum-Verlag realisiert werden sollen, möge diesem Link folgen: Umfrage: Welchen Buchtitel soll Oculum 2021 realisieren? (mailchi.mp)

Freitag, 2. Oktober 2020

Mond und Mars vor der Konjunktion

Der Mond und Mars (ganz links) heute Abend von einem Beobachtungsort am Stadtrand von Ljubljana (Slowenien) aus. Die Aufnahme entstand um 20:25 Uhr mit einer Panasonic DMC-FZ1000, F/4, 1/100 s, ISO 2000, Brennweite 91 mm. 
Das Bild wurde nicht gedreht, beide Objekte befinden sich derzeit tatsächlich in gleicher Höhe über dem Horizont.

Andreas Möhn



Samstag, 26. September 2020

Das Maksutov-Teleskop der Sternwarte steht für Beobachtungen wieder zur Verfügung

Dieses Teleskop mit einer Öffnung von 300 mm und einer Brennweite von 4800 mm ist wieder betriebsbereit und steht Vereinsmitgliedern wieder zur Verfügung für Beobachtungen (unter Berücksichtigung der Corona-bedingten Hygieneregeln) . 

1965 war dieses Spiegelteleskop von der Firma E. Popp in Zürich gebaut und von der Astronomischen Gesellschaft Urania erworben worden. Zuerst war es in der Sternwarte in der Stadtmitte auf der Oranienschule installiert und auch 1975 nach dem Umzug auf das Gymnasium am Moltkering bis 1992 das Hauptinstrument. Nach dem Erwerb des Teleskops Astrophysics 206 mm Starfire EDF wurde das Maksutov-Teleskop in dem damals neu errichteten Nebengebäude auf einer extra dafür gebauten Montierung installiert. 
Nach einem Dornröschenschlaf wurde es in den letzten 20 Monaten in Eigenleistung wieder aktiviert. Die vorhandene Montierung und Nachführung wurde dokumentiert, für den Deklinationsantrieb ein Schrittmotor eingebaut, eine neue digitale Nachführung mit einem Arduino-Mikrocontroller entwickelt, eine neue Handsteuerbox mit Joystick gebaut, eine Suchfunktion implementiert, die Stundenachse auf eine Bogenminute genau auf den Himmelsnordpol ausgerichtet, diverse noch vorhandene Restfehler vermessen und vieles mehr. 
Weitere Verbesserungen wie Reduzierung der Restfehler, Goto-Funktion und Autoguiding sind noch geplant und in der Versuchsphase. 
Anbei ein Bild des Teleskopes auf seiner Montierung und ein Bild der halben Mondsichel vom 25.6.2020, 22:15 Uhr, aufgenommen mit einer Spiegelreflexkamera durch das Teleskop.
(Canon EOS 7D; 1/100 s; f/16; ISO 1600; 17 Einzelaufnahmen überlagert) 

Peter Bentz, September.2020 


Montag, 14. September 2020

Eine Supernova im Großen Bären

 Ich habe diese SN gestern Abend fotografiert.  Das Bild ist eine Ausschnittsvergrößerung aus dem Originalbild.

 Gruß

 Kai-Uwe Wehrheim

Erläuterung:
Die Supernova SN 2020rcq vom Typ Ia wurde am 8. September in der Galaxie UGC 6930 entdeckt. Dieser Sternennebel befindet sich 11 Megaparsec von der Milchstraße entfernt. UGC 6930 ist eine Balkenspiralgalaxie Typ SBcd, die etwa halb so groß wie unsere eigene Galaxis ist, und gehört zur Galaxiengruppe M109. 

Andreas Möhn  

50x60 sec bei ASA 1600, 300 mm F/4.5

Sternkarte zum Auffinden des Objekts
Sternkarte zum Auffinden des Objekts