Montag, 28. März 2022

Vier geostationäre Satelliten

In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder nach geostationären Satelliten gesucht und schließlich am 8.3.2022 auch ein paar gefunden. 
Diese Satelliten werden für die Fernsehübertragung und andere Kommunikationen betrieben. Sie umkreisen die Erde in einer Bahn ziemlich genau über dem Äquator in 35786 km Höhe. Dadurch benötigen sie genau 24 Stunden für eine Umrundung und bleiben daher für uns scheinbar bewegungslos am Himmel stehen. Deshalb kann man eine Satellitenantenne für den Fernsehempfang fest am Haus montiert auf einen solchen Satelliten ausrichten. Wegen der Parallaxe kann man diese Satelliten bei uns ca. 7° unterhalb des Himmelsäquators entdecken und auch visuell beobachten. 
Zum Aufsuchen und Finden habe ich eine Kamera mit 135 mm Objektiv genau parallel zum Teleskop Astrophysics 206 mm Starfire EDF auf die Montierung gesetzt und ohne Nachführung schrittweise den entsprechenden Himmelsbereich fotografiert. Bei 20 s Belichtungszeit wurden die Sterne natürlich zu Strichspuren verzerrt, aber einige Lichtpünktchen der geostationären Satelliten waren auch auf den Aufnahmen zu finden. 

Bild 1, 8.3.2022 19:45 Uhr, Canon EOS 7D mit 135-mm-Objektiv
an feststehender Montierung, f/2,8; 20s; ISO 250. Bildfeld: ca. 9,4° x 6,3°

Bild 2, Ausschnitt aus Bild 1 mit insgesamt
3 gut erkennbaren geostationären Satelliten

Die Montierung habe ich dann so eingestellt, dass die 2 Satelliten vom Bild 2 genau mittig im Bildfeld waren. Danach habe ich meine Kamera an das Teleskop Astrophysics 206 mm Starfire EDF montiert und nach dem Fokussieren nicht nur die beiden Satelliten, sondern sogar noch gleich zwei weitere gefunden.

Bild 3, Canon EOS 7D am stillstehenden Astrophysics 206 mm Starfire EDF
(f = 1,6 m), 
am 8.3.2022 um 20:07 h aufgenommen; 20 s belichtet bei ISO 1600;
Bildfeld: ca. 0,8° x 0,53°. In dieser 
Zeit sind die Sterne im Bild
um ca. 5 Bogenminuten nach rechts weitergezogen

Bild 4, unmittelbar nach Bild 3 aufgenommen, gleiche Aufnahmebedingungen
wie bei Bild 3, jedoch mit eingeschalteter Nachführung. Die 4 Satelliten
zogen um ca. 5 Bogenminuten nach links. Einige hellere Sterne sind
sogar in beiden Bildern zu identifizieren.

Bild 5, Ausschnitt aus Bild 3, mit den Namen der geostationären
Satelliten (nach Angaben im Internet 
und Stellarium)

Die Satelliten waren zum Zeitpunkt der Aufnahme an der Sternwarte bei einem Stundenwinkel von 23 h 11‘ und einer Deklination von -7° 15‘. Sie stehen am Himmel jedoch nicht ganz genau still. Bedingt durch kleine Abweichungen in Nord-Süd-Richtung und nicht ganz kreisrunde Bahnen vollführen sie kleine tägliche Abweichungen, die sich durch den Einfluss des Mondes noch weiter ändern können. Deshalb sind immer mal wieder kleinere Kurskorrekturen notwendig, und die Simulation in Stellarium ist nicht langfristig stimmig. 
Die vier hier beobachteten Astra-Satelliten übertragen Fernsehprogramme und werden von SES Global bzw. SES Astra in Luxemburg betrieben.

Peter Bentz, 28.3.2022

Montag, 21. März 2022

Zirkumzenitalbögen am 13. März

Am 13.3.2022 beim Sonntagsspaziergang im Theißtal bei Niedernhausen gegen 15 Uhr 40 habe ich einen sehr schönen Zirkumzenitalbogen hoch am Himmel gesehen und, mit nur einem Smartphone ausgerüstet, immerhin brauchbar fotografieren können. Bildfeld meines „Aufnahmegerätes“: ca. 42° x 31°. Bilder 1 und 2 sind unbearbeitet. Bild 3 ist ein Ausschnitt aus Bild 2 und im Kontrast verstärkt. Nebensonnen waren übrigens auch zu sehen.


 Peter Bentz, 13.3.2022

Deep-Sky-Objekte im März

 

Pferdekopfnebel:            02.03.2022  19:57        
100 x 45 sec,  ISO 3200  350 mm, F/4,8
(Ausschnitt aus Originalbild)

Rosettennebel:                03.03.2022  20:14        
70 x 45 sec, ISO 3200  350 mm, F/4,8 


Die Nebel M97 + M108:                     04.03.2022  22:12        
50 x 45 sec, ISO 3200  350 mm, F/4,8
(Ausschnitt aus Originalbild)

Der Nebel M42:                                    30.01.2022  20:08        
40 x 30 sec, ISO 3200  350 mm, F/4,8
(Ausschnitt aus Originalbild)

Gruß, Kai-Uwe Wehrheim






Samstag, 5. März 2022

Konjunktion von Venus und Mond

Am 27.02.2022 war eine schöne Konjunktion von Venus und Mond am absolut klaren Morgenhimmel.

Die beiden Gestirne standen jedoch mit knapp 10° sehr weit auseinander. Venus befand sich 4,5° nördlich der Ekliptik und der Mond 5° südlich der Ekliptik. Die Venus war noch sehr lange nach Sonnenaufgang mit bloßem Auge zu sehen. Zuletzt habe ich Sie um 08.42 Uhr gesehen. Wenn ich sie ohne Unterbrechung im Auge behalten hätte, hätte ich sie wahrscheinlich noch deutlich länger gesehen.

Alfred Schott, Wiesbaden

Bild 1

Bild 2

Bild 3


Simulation der Konstellation in "Stellarium"





Montag, 24. Januar 2022

Hexenkopfnebel und Silberdollarnebel

IC 2118, aufgrund seiner Form auch Hexenkopfnebel genannt, ist ein Reflexionsnebel im Sternbild Eridanus. Er wird durch den nahen Rigel, den hellsten Stern im Sternbild Orion, hier links unten zum Leuchten gebracht.

 

IC 2118: 06.01.2022, 20:08 Uhr,
50 x 60 s bei ASA 1600, Brennweite 25 mm, F/5


Die Sculptor-Galaxie NGC 253 ist eine helle Balken-Spiralgalaxie vom Hubble-Typ SBc im Sternbild Bildhauer am Südsternhimmel. NGC 253 ist an unserem Himmel die dritthellste Galaxie außerhalb der Lokalen Gruppe, wegen ihrer Position tief am Südhimmel aber von Mitteleuropa aus recht unauffällig. Unter einem sehr dunklem Himmel gelang es dennoch:

NGC 253: 10.01.2022, 18:56 Uhr,
23 x 30 s bei ASA 800, Brennweite 330 mm, F/4,8

Gruß

   Kai-Uwe Wehrheim

Sonntag, 12. Dezember 2021

Der Komet Leonard (C/2021 A1) am 5.12.21

 
In den Morgenstunden ist derzeit der Komet Leonard zu beobachten, der uns dieses Jahr den Weihnachtsstern gibt. Hier eine Aufnahme unseres Mitglieds Kai-Uwe Wehrheim, als der Komet dicht bei dem Kugelsternhaufen NGC 5466 vorbeizog, der sich 51 800 Lichtjahre von uns entfernt befindet.

Aufnahmezeit: 5.12.21, 4:53 Uhr
Belichtungszeit: 60 sec bei ISO 3200
Brennweite: 200 mm F/5.

Die Simulation des Sternfelds zum Vergleich
(Bildabzug aus "Stellarium")


Zwergplanet mit der Kamera erfasst!

(1) Ceres ist der einzige Zwergplanet im Sonnensystem, der auch für Amateurbeobachter mit kleinen Geräten fassbar ist. Zwar lässt sich seine Oberfläche nicht auflösen, mit Hilfe einer Sternkarte lässt sich die Zwergwelt aber leicht finden, beobachten und fotografieren. Unser Mitglied Thomas Loeken hat hier den Beweis angetreten: Ceres ist jeweils durch den weißen Pfeil markiert. 


22.11.2021 19:43 - ISO 1600 - 70 mm, Blende 4,5 - 3 x 2 s
Mond zu 90% beleuchtet


23.11.2021 20:29 - ISO 1600 - 70 mm, Blende 4,5 - 19 x 2 s
Mond zu 83% beleuchtet