Sonne im Licht der H-alpha-Linie, von unserem Mitglied Thomas Loeken
Instrument: Lunt LS60T, Aufnahmedatum: 24.06.2024
Aufnahmezeitraum 20 min, komprimiert auf 5 s
Als Größenvergleich hat Thomas ein maßstäbliches Bild der Erde hineinkopiert.
Jetzt werden die Tage wieder kürzer. Der Sonnenaufgang hat sich von 05.17 Uhr (20.06.2024) auf 05.28 Uhr verschoben und der Sonnenuntergang von 21.41 (20.06.2024) auf 21.36 Uhr. Die Tageslänge ist um 14 Minuten geschrumpft. Auch die Zeit der sogenannten Weißen Nächte, wenn das Ende der astronomischen Dämmerung in unseren Breiten nicht erreicht wird, geht langsam zu Ende. In der Nacht zum 09.07.2024 erreicht die Sonne bereits eine Tiefe von 17,6° unter dem Horizont. Die Sonne hat rund 1° an Höhe verloren – das sind etwa zwei scheinbare Sonnendurchmesser. Am 12.07.2024 wird für 11 Minuten ein Sonnenstand von unter 18° unter dem Horizont erreicht.
Doch nun zum 08.07.2024. Wie gesagt, die Sonne geht erst um 21.36 Uhr unter. Um 20 Uhr steht die Sonne knapp 13° über dem westnordwestlichen Horizont und wir können sie noch bis kurz nach 21 Uhr mit unseren mobilen Teleskopen und entsprechenden Sonnenfiltern vom Vortragsraum aus sehen. Die bürgerliche Dämmerung endet erst um 22.20 Uhr MESZ, wenn die Sonne 6° unter dem Horizont steht. Dann sind nur die hellsten Sterne zu sehen. Dies ist auch die Zeit, wenn die Straßenbeleuchtung eingeschaltet wird.
Bei einer Sonnentiefe von 12° um 23.11 Uhr endet die nautische Dämmerung und man kann bereits fast alle Sternbilder erkennen. Das Ende der astronomischen Dämmerung bei einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont und die komplette Dunkelheit wird nicht mehr erreicht. Die Abenddämmerung geht in die Morgendämmerung über. Der niedrigste Stand der Sonne unter dem Horizont wird mit 17,6° um 01.32 Uhr erreicht.
Auf der Grafik, die den stark aufgehellten Himmel um 21.45 Uhr zeigt, finden wie als einziges Objekt den Mond als sehr schmale, zu 8% beleuchtete Sichel. Er ist in der Darstellung 10-fach vergrößert. Von den Planeten ist immer noch keiner zu sehen. Merkur und Venus stehen zwar über dem Horizont, sind aber am stark aufgehellten Himmel nicht zu erkennen. Wenn es dunkel genug ist, befindet sich Venus bereits unter dem Horizont und Merkur nur noch knapp über dem Horizont. Saturn geht um 0.08 Uhr auf, Mars um 2.04 Uhr und Jupiter um 2.56 Uhr. Die drei Sterne des sogenannten Sommerdreiecks, Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler, können wir bei sehr klarem Himmel mit Teleskopen nach den Koordinaten am Himmel einstellen und zeigen bevor man sie mit dem bloßen Auge erkennen. Ein weiterer, sehr heller Stern ist noch Arkturus im Sternbild Bärenhüter.
Wenn es auch wegen der spät einsetzenden Dämmerung nur sehr wenig zu beobachten gibt – ein Besuch der Sternwarte lohnt sich in jedem Fall. Wir haben auf der Sternwarte eine Menge Vorführ- und Anschauungsmaterial und wir beantworten gerne Ihre Fragen zur Himmelskunde und anderen Themen aus dem Bereich der Naturwissenschaften.