Öffentlicher Vortrag in der Volkssternwarte am Moltkering, Montag, 05.10.2015, ab 20:00 Uhr. Vortragender: A. Möhn
Unter dem hohen Medienecho, das der Zwergplanet Pluto in den letzten Monaten völlig zu Recht erhielt, haben viele von uns schon fast vergessen, dass dieses Jahr auch noch eine zweite unerforschte Welt im Brennpunkt der Erkundung steht. In den letzten Monaten hat sich die Raumsonde Dawn auf komplizierte Weise an den erdnächsten Zwergplaneten (1) Ceres angepirscht, der die Sonne zwischen den Bahnen des Mars und des Jupiters umkreist. Dabei sandte auch sie, wie ihr Vetter New Horizons vom Pluto, spektakuläre Bilder zur Erde, die Unerwartetes zeigten: Flecken, so weiß wie frisch gefallener Schnee, eine Pyramide - und womöglich Hinweise auf flüssiges Wasser tief unter der vereisten Oberfläche.
Der Zwergplanet Ceres im Vergleich zu Erde und Mond |
Bei knapp unter 1000 Kilometern Durchmesser ist Ceres weniger als halb so groß wie Pluto und darum mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie wurde deshalb erst am ersten Tag des 19. Jahrhunderts, am 01.01.1801, mit teleskopischer Hilfe entdeckt. Ceres gehört zum Planetoidengürtel, einem Feld aus vielen Hunderttausenden, wahrscheinlich Millionen von kleinen und kleinsten Himmelskörpern, die offenbar von der Schwerkraft des allzu nahen Jupiters daran gehindert wurden, sich in der Frühzeit des Sonnensystems zu einem größeren Planeten zu formen. Der Planetoidengürtel ist insgesamt nur halb so schwer wie Pluto; ganze zwei Drittel seiner Gesamtmasse entfallen allerdings auf Ceres. Ihr Rang als Zwergplanet ist darum weitaus weniger umstritten als der der Pluto.
Mission Ceres: Was enthüllt die Raumsonde Dawn?
Der Besuch des Vortrags ist wie alle Veranstaltungen der Volkssternwarte für Mitglieder der Astronomischen Gesellschaft Urania kostenfrei, Besucher zahlen einen geringen Eintritt.
Andreas Möhn
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