Die beste Zeit des Jahres zur Planetenbeobachtung ist nun leider vorbei. Sonnenuntergang ist erst um 21.03 Uhr MESZ. Die bürgerliche Dämmerung endet erst um 21.42 Uhr MESZ, wenn die Sonne 6° unter dem Horizont steht. Dann sind neben dem Mond nur die hellsten Sterne und Planeten zu sehen. Dies ist auch die Zeit, wenn die Straßenbeleuchtung eingeschaltet wird.
Bei einer Sonnentiefe von 12° um 22.34 Uhr endet die nautische Dämmerung und man kann bereits fast alle Sternbilder erkennen. Komplett dunkel, am Ende der astronomischen Dämmerung, ist es bei einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont um 23.42 Uhr, vorausgesetzt man befindet sich weit ab von Städten in einer mondlosen Nacht. Dunkler als zum Ende der nautischen Dämmerung wird der Himmel über der Sternwarte sehr selten.
Um 20 Uhr steht die Sonne 8 ½ ° über dem westnordwestlichen Horizont und wir können sie noch eine ½ Stunde mit unseren mobilen Teleskopen und entsprechenden Sonnenfiltern vom Vortragsraum aus sehen.
Unser Mond geht erst um 21.25 Uhr im Südosten auf. Der zu knapp 100 % beleuchtete Vollmond ist jedoch mit den großen Fernrohren der Sternwarte nicht zu sehen, da er sehr tief steht.
Ca. 20 Min. nach Sonnenuntergang taucht allmählich der Planet Jupiter in einer Höhe von 20° über dem Horizont am westlichen Himmel auf. Er ist während des ganzen Abends zu sehen. Mit zunehmender Dunkelheit erscheinen im Fernrohr auch drei seiner vier großen Monde. In dem um 180° gedrehten Bild des Fernrohres sehen wir von links nach rechts die Monde Europa und Io links des Jupiters und die Monde Kallisto und Ganymed rechts des Jupiters. Die vier großen Monde hat bereits Galileo Galilei Anfang des 17. Jahrhunderts durch sein Fernrohr gesehen.
Der zweite Planet des Abends, der rötliche Mars, taucht erst gegen 21.30 Uhr am aufgehellten Himmel auf. Er steht 47° hoch im Südwesten. Im Fernrohr sieht man nur noch ein winziges Scheibchen mit einem scheinbaren Durchmesser von 6,1“. Seine Helligkeit ist inzwischen auf 1,4m zurückgegangen. Er ist jedoch immer noch ein auffälliges Gestirn in seiner Umgebung.
Die Grafik zeigt den noch stark aufgehellten Himmel am 12.05.2025 um 21.45 Uhr. Bei einem Sonnenstand von 6 ½ ° unter dem Horizont befinden wir uns noch am Anfang der nautischen Dämmerung. Von den Sternbildern ist als solches der Große Bär gerade noch zu erkennen. Ansonsten sieht man nur einzelne helle Sterne. Tief im Westen den Stern Beteigeuze vom Sternbild Orion, weiter oben, Capella vom Fuhrmann, Castor und Pollux von den Zwillingen, Procyon vom Kleinen Hund, im südlichen Bereich Regulus vom Löwen, Spica von der Jungfrau und Arkturus vom Bärenhüter. In nordöstlicher Richtung erkennt man Wega von der Leier und Deneb vom Schwan. Diese gehören zum Sommerdreieck, zu dem noch Atair gehört, der erst kurz nach 23.00 aufgeht.