Montag, 21. Dezember 2020

Die große Konjunktion von Jupiter und Saturn ...

 ... findet so wie heute Abend nur alle paar hundert Jahre hat. Wohingegen das vorhergesagte Wetter die Norm für Wiesbaden war, ist und bleiben wird.

Hier ein paar Bilder unseres Mitglieds Kai-Uwe Wehrheim von einem begünstigteren Standort aus:


17.12.2020   17:44 Uhr

Brennweite 118 mm F/5

Belichtungszeit 1/8 sec bei ASA 1600 

20.12. vom Standort Nastätten

20.12. vom Standort Nastätten


Sonntag, 29. November 2020

Rezension - Ronald Stoyan: Messier-Guide. Rezensiert von Peter Sattelberger.

 

Ronald Stoyan: Messier-Guide. 1. Auflage Oculum-Verlag Erlangen 2020. 

ISBN 978-3-938469-94-1        € 39,90

Der Katalog des französischen Kometenjägers Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert mit seinen 110 Einträgen ist bis heute eine beliebte Auflistung von Deep-Sky-Beobachtungsobjekten für Amateurastronomen. Messier beobachtete mit kleinen Fernrohren, deren Leistungsfähigkeit von den heutigen Geräten der Sternfreunde leicht erreicht wird. Weiter zur Popularität des Messierkatalogs trägt die Tatsache bei, dass er ein gemischter Katalog ist, der Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Gas- und Reflexionsnebel, Planetarische Nebel und Galaxien enthält, halt alles, was Messier mit einem Kometen verwechseln konnte. Die Liste ist allerdings nicht nach Rektaszension sortiert, die Objekte z. B. nach aufsteigender Nummer zu beobachten, ist daher keine sehr gute Idee.



Der neue Messier-Guide von Ronald Stoyan ist als Beobachtungsführer für den Einsatz am Fernrohr konzipiert. Das fängt schon damit an, dass die Seiten stabil und wetterfest sind. Ringbindung, bei der man die Seiten bequem umschlagen kann, sowie eine Farbgebung, die die Seiten auch nachts unter Rotlicht lesbar machen, erleichtern die Arbeit. Und die Objekte sind nicht in numerischer Reihenfolge, sondern nach ihrem Kulminationsdatum sortiert, die Objekte, die man zu einem bestimmten Zeitpunkt beobachten kann, findet man folglich ohne große Blätterei. Für jedes Messier-Objekt steht eine Seite zur Verfügung. Es gibt einen kleinen Info-Block mit den wichtigsten Daten, einige Erläuterungen zum Objekt und Hinweise zu seiner Beobachtung. Eine „Ampel“ liefert eine Einschätzung, mit welchem Instrument man das Objekt in Stadtnähe oder unter dunklerem Himmel auf dem Land vernünftig beobachten kann. Mit Hilfe einer Übersichts- und einer detaillierteren Aufsuchkarte mit Telrad-Kreisen kann man sich heranpirschen (wer diesen praktischen Pointer nicht am Fernrohr hat, kann sich auch die Koordinaten aus dem Informationsblock holen, wenn man nicht eine Goto-Montierung hat). Gegenübergestellt sind auch noch ein Zweifarb-Foto, auf dem Details  markiert sind, und Zeichnungen des Anblicks mit einem 10 bzw. 12-Zöller, die der Autor unter guten Beobachtungsbedingungen extra neu angefertigt hat  (hier auch noch am Rand Informationen über die ideale Brennweite des Okulars und den möglichen Einsatz von Filtern). Am Seitenrand findet sich auch noch eine Leiste, deren Farbkodierung dem Beobachter die Information gibt, wann man das entsprechende Himmelsobjekt optimal sehen kann. Ende März, wenn dann kein Mond stört, kann man versuchen, in einer einzigen Nacht so viele Messier-Objekte wie möglich zu beobachten, der sogenannte Messier-Marathon (Ende Februar 1992 kam ich mal auf 72 Objekte, bevor das Fernrohr klatschnass war). Die Liste mit der empfohlenen Reihenfolge findet man auf der letzten Seite.

Das Buch ist im Rahmen eines startnext-crowdfunding-Projekts realisiert worden, das heißt, es musste sich erst eine bestimmte Anzahl von Interessenten finden, bevor das Werk in Druck ging. Wer mit darüber abstimmen (unverbindlich) möchte, welche Buchtitel 2021 im Oculum-Verlag realisiert werden sollen, möge diesem Link folgen: Umfrage: Welchen Buchtitel soll Oculum 2021 realisieren? (mailchi.mp)

Freitag, 2. Oktober 2020

Mond und Mars vor der Konjunktion

Der Mond und Mars (ganz links) heute Abend von einem Beobachtungsort am Stadtrand von Ljubljana (Slowenien) aus. Die Aufnahme entstand um 20:25 Uhr mit einer Panasonic DMC-FZ1000, F/4, 1/100 s, ISO 2000, Brennweite 91 mm. 
Das Bild wurde nicht gedreht, beide Objekte befinden sich derzeit tatsächlich in gleicher Höhe über dem Horizont.

Andreas Möhn



Samstag, 26. September 2020

Das Maksutov-Teleskop der Sternwarte steht für Beobachtungen wieder zur Verfügung

Dieses Teleskop mit einer Öffnung von 300 mm und einer Brennweite von 4800 mm ist wieder betriebsbereit und steht Vereinsmitgliedern wieder zur Verfügung für Beobachtungen (unter Berücksichtigung der Corona-bedingten Hygieneregeln) . 

1965 war dieses Spiegelteleskop von der Firma E. Popp in Zürich gebaut und von der Astronomischen Gesellschaft Urania erworben worden. Zuerst war es in der Sternwarte in der Stadtmitte auf der Oranienschule installiert und auch 1975 nach dem Umzug auf das Gymnasium am Moltkering bis 1992 das Hauptinstrument. Nach dem Erwerb des Teleskops Astrophysics 206 mm Starfire EDF wurde das Maksutov-Teleskop in dem damals neu errichteten Nebengebäude auf einer extra dafür gebauten Montierung installiert. 
Nach einem Dornröschenschlaf wurde es in den letzten 20 Monaten in Eigenleistung wieder aktiviert. Die vorhandene Montierung und Nachführung wurde dokumentiert, für den Deklinationsantrieb ein Schrittmotor eingebaut, eine neue digitale Nachführung mit einem Arduino-Mikrocontroller entwickelt, eine neue Handsteuerbox mit Joystick gebaut, eine Suchfunktion implementiert, die Stundenachse auf eine Bogenminute genau auf den Himmelsnordpol ausgerichtet, diverse noch vorhandene Restfehler vermessen und vieles mehr. 
Weitere Verbesserungen wie Reduzierung der Restfehler, Goto-Funktion und Autoguiding sind noch geplant und in der Versuchsphase. 
Anbei ein Bild des Teleskopes auf seiner Montierung und ein Bild der halben Mondsichel vom 25.6.2020, 22:15 Uhr, aufgenommen mit einer Spiegelreflexkamera durch das Teleskop.
(Canon EOS 7D; 1/100 s; f/16; ISO 1600; 17 Einzelaufnahmen überlagert) 

Peter Bentz, September.2020 


Montag, 14. September 2020

Eine Supernova im Großen Bären

 Ich habe diese SN gestern Abend fotografiert.  Das Bild ist eine Ausschnittsvergrößerung aus dem Originalbild.

 Gruß

 Kai-Uwe Wehrheim

Erläuterung:
Die Supernova SN 2020rcq vom Typ Ia wurde am 8. September in der Galaxie UGC 6930 entdeckt. Dieser Sternennebel befindet sich 11 Megaparsec von der Milchstraße entfernt. UGC 6930 ist eine Balkenspiralgalaxie Typ SBcd, die etwa halb so groß wie unsere eigene Galaxis ist, und gehört zur Galaxiengruppe M109. 

Andreas Möhn  

50x60 sec bei ASA 1600, 300 mm F/4.5

Sternkarte zum Auffinden des Objekts
Sternkarte zum Auffinden des Objekts


Freitag, 31. Juli 2020

Komet NEOWISE (4)

Unser Mitglied Alfred Schott war in den letzten Wochen sehr fleißig und hat viele Bilder vom Kometen NEOWISE gesammelt, die er uns auf dieser Extraseite unseres Blogs vorstellen möchte. Vielen Dank, Alfred!


Komet NEOWISE aus Alfred Schotts Bildersammlung

Dienstag, 21. Juli 2020

Komet NEOWISE (3a)

Die zweite Beobachtungsnacht in Folge bot einen klareren Himmel als am Vortag. Ein erfreulicher Bonus war der Durchflug der ISS kurz vor Mitternacht, der sich aus dem Sichtwinkel der nördlichen Adria zwischen dem Großen Bären und dem Kometen abspielte. 

19.07. 2020, 23:54. Lumix DMC-FZ1000, F/3,8, 38 mm. Bei 20s
Belichtung und der gewählten Brennweite bildet sich die Erddrehung
bereits in Form leichter Strichspuren ab.  

23:47, F/2,8, 9 mm, sonstige Angaben wie oben. Der Komet zeichnet
sich im Vergleich zum Vortag nun direkt unter dem hintersten Stern
des Wagenkastens ab.

Montag, 20. Juli 2020

Komet NEOWISE (3)


Gestern Nacht hat das Wetter an der Adria es auch endlich zugelassen, den Kometen NEOWISE zu beobachten. Diese Aufnahme entstand am 19.07. um 23:49 MESZ mit einer Lumix DMC-FZ1000. Belichtungszeit 15 s, keine Nachführung, F/2,8, Brennweite 9 mm, mit Langzeit-Rauschunterdrückung, kein Stacking. Die Aufhellung am Nordwesthorizont stammt von der italienisch-slowenischen Staatsgrenze bei Triest. 

Andreas Möhn


Der Große Bär und der Komet NEOWISE über dem Karst
Kontrastverstärkter Ausschnitt aus dem obigen Bild

Freitag, 17. Juli 2020

Komet Neowise (C/2020 F3) in Hessen (2)

Diese Aufnahme schoss unser Mitglied Kai-Uwe Wehrheim am 12.07.2020 um 23:54 Uhr. Das Bild ist zusammengesetzt aus 20 Einzelbelichtungen zu 30 s, ASA 800,  200 mm, F/5.0. Die Kamera ist eine CANON EOS 600D. 



Auch unser Mitglied Thomas Loeken konnte den Kometen sehen - sogar von seinem Dachfenster in Nackenheim aus:
70 mm, 2,5 sec, ISO 800, 12.07.2020, 23:35 Uhr, Nackenheim

Dienstag, 14. Juli 2020

Komet Neowise (C/2020 F3) in Hessen



Letzte Nacht (13.7.2020 um 00:50 Uhr) bei Taunusstein-Neuhof gelang mir diese Aufnahme des Kometen Neowise (C/2020 F3). 
Aufnahmetechnik: Canon EOS 7D mit EF 24-70 bei 70 mm Brennweite; auf Selbstbaumontierung mit Nachführung, grob eingenordet. Aufnahme: 30 s; f/2,8; ISO 800.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Komet fast genau im Norden (Azimut: 356°, Höhe: 4,5°), ca. 20° westlich von Capella, nahe beim Stern HIP 34514. 
Der Komet Neowise über dem Vordertaunus

Seine Position auf der Sternkarte
In den kommenden Nächten zieht er ca. 2° pro Tag nach Westen und nach oben (an den „Füßen des Großen Bären“ vorbei). Er wird also bei gutem Wetter weiterhin zu beobachten sein.
Peter Bentz, 13.7.2020 

Anmerkung: Der Komet C/2020 F3 NEOWISE hat seinen Namen von dem Weltraumteleskop, mit dem er zuerst beobachtet worden ist. Er gilt als der hellste Komet seit Hale-Bopp im Jahr 1997 und bleibt bei uns noch den ganzen Juli über sichtbar. 

Dienstag, 26. Mai 2020

Merkur und Venus am Abendhimmel

Heute Abend um 21:28 gelang mir diese Aufnahme mit Merkur (links oben) und Venus (unten, rechts der Mitte) am Abendhimmel vereint. Der Standort war mein unfreiwilliges Coronaexil im slowenischen Dorf Lokev bei einer Höhe von ca. 400 m über Null, die Blickrichtung zielt auf die nahegelegene italienische Hafenstadt Triest.

Die Aufnahme entstand mit einer SONY DSC-HX400V ohne weitere Hilfsmittel.
F/4, 1/8 s bei ISO 1250, Brennweite 19 mm, HDR-Modus aus drei Einzelbildern.

Andreas Möhn

Mittwoch, 20. Mai 2020

Die Supernova SN2020jfo im Spiralnebel M61


Sterne leuchten über viele Millionen oder gar Milliarden von Jahren mit fast gleichbleibender Helligkeit. Doch wenn sie genügend Masse haben und der Brennstoff der Gaskugeln aufgebraucht ist, beschließen sie ihr Leben in einer gewaltigen Explosion (bei der Sonne wird das nicht passieren!). Die Helligkeit des sterbenden Sterns nimmt dabei um viele Größenordnungen zu.

Ein solches Ereignis kann momentan in der etwa 66 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie M61 im Sternbild Jungfrau beobachtet werden. Das obige Bild zeigt die Spiralgalaxie mit der Supernova, die blau markiert ist. Die anderen Sterne sind Objekte aus unserer Galaxie, die nur zufällig in derselben Blickrichtung liegen. Ihre Entfernung zur Erde ist viel geringer, weswegen sie ähnlich hell wie die Supernova erscheinen.

Aufnahmedatum: 17.05.2020,  23:24 Uhr 

Belichtungszeit   40 x 60 sec mit  ASA 1600,  200 mm, F/5.0, Kamera CANON EOS 600D 
Bilder wurden mit Deepsky Stacker 4.2.3 bearbeitet 
Dieses Bild ist  ein winziger Ausschnitt aus dem Originalbild (mit Photoshop erstellt). 


Gruß 

Kai-Uwe Wehrheim 

Venus und Merkur zusammen am Wiesbadener Nachthimmel

Heute und in den nächsten Tagen wird Merkur nahe bei Venus sichtbar und deshalb auch wieder leicht zu finden sein. Am 23. und 24. Mai gesellt sich dann auch noch die sehr schmale Sichel des Mondes dazu.

Die folgenden Abbildungen simulieren die Situation am Westhimmel in den folgenden Tagen.

Peter Bentz





Mittwoch, 13. Mai 2020

Vollmond in Erdnähe 08.04.2020 06:39 Uhr



Aufgenommen mit CANON EOS 350D, Brennweite 200 mm, F/5.6
Belichtungszeit 1/250 sec bei 800 ASA.
Dieses Bild habe ich bei mir zu Hause aufgenommen.

Kai-Uwe Wehrheim 

Venus auf dem Weg zur unteren Konjunktion

Die Venus dominiert schon seit vielen Wochen als Abendstern den westlichen Abendhimmel.  Dies wird jetzt nur noch ca. drei Wochen so sein, denn sie nähert sich scheinbar immer mehr der Sonne, bis sie am 3.Juni ihre untere Konjunktion erreicht. Dann zieht sie von uns aus gesehen nur ganz knapp an der Sonne vorbei (scheinbar weniger als einen halben Sonnendurchmesser Abstand vom Sonnenrand; das sollte niemand versuchen, zu beobachten! ! !)
Bis dahin wird die Venussichel von Tag zu Tag immer schmaler. Nach dem 3. Juni wird sie wieder breiter werden, und dann wird die Venus wieder am Morgenhimmel als „Morgenstern“ zu sehen sein.
Am Morgen des 19. Juni wird übrigens die sichelförmige Venus vom sichelförmigen Mond von ca. 9:50 Uhr bis ca. 10:50 Uhr verdeckt werden.

Am Abend des 7.Mai 2020 gegen 21 Uhr gelang mir bei leichter Bewölkung die Aufnahme der sichelförmigen Venus mit einem Teleskop der Sternwarte. Sie war zu dem Zeitpunkt rund 58 Millionen km entfernt und scheinbar 43,4 Bogensekunden groß, d. h. sie hatte einen scheinbaren Durchmesser von 0,012°. 

Peter Bentz
206 mm Astrophysics Starfire EDF, Okularprojektion auf MallinCam SkyRaider
DS10c-Kamera, mit effektiver Brennweite von knapp 13 m; Aufnahme als Videosequenz
und davon ein Bruchteil der Bilder ausgewählt, überlagert und bearbeitet 

Sonntag, 5. April 2020

Venus durchquert die Plejaden

Liebe Sternenfreunde,

es gibt noch ein astronomisches Schmankerl.

Die Venus zieht durch die Plejaden. Die Abbildung zeigt die Positionen der Venus vom 02.04. – 05.04.2020 jeweils um 21.30 Uhr MESZ. 
Alfred Schott

Hier zum Vergleich eine Aufnahme unseres Mitglieds Thomas Loeken vom 04.04. um 21:18 MESZ: 

Brennweite 209 mm, Blende 5, Belichtungszeit 4*0,5 s, ISO 3200

Montag, 30. März 2020

Blicke aus der Sternwarte in der Quarantänezeit (1)

Schade, dass gerade bei diesem klaren Himmel unser Astronomietag ausfallen musste.
War zunächst auf der Sternwarte und habe von dort ein paar Aufnahmen gemacht, von
denen ich die zwei besten mit euch teilen möchte.

Auf Bild Nr. 1 sieht man die Plejaden (M45), Venus, Mond und den Stern Aldebaran im Stier. Links unten erkennt man noch den Stern Bellatrix im Orion und zwei
der drei Gürtelsterne des Orions.

Aufnahmedaten:
  • Blendenzahl: F/5.6
  • Belichtung: 8 s
  • ISO 160
  • Brennweite: Kameraobjektiv= 14 mm entspricht 29 mm Kleinbild

Aufnahme am 28.03.2020 um 19.43 Uhr MEZ

Auf Bild Nr. 2 sieht man alles wie oben, nur nicht die Sterne des Orions.

Aufnahmedaten
:
  • Blendenzahl: F/5.6
  • Belichtung: 8 S
  • ISO 160
  • Brennweite: Kameraobjektiv= 34 mm entspricht 70 mm Kleinbild


Alles aufgenommen mit meiner Panasonic-Systemkamera DMC-G6 mit
Zoomobjektiv 14-140 mm- 

Wieder zu Hause, wollte ich noch die Passage der ISS filmen. Leider war sie
zu lichtschwach. Daher folgt hier abschließend ein Videoclip, erstellt mit Stellarium.
 
Alfred Schott

Dienstag, 17. März 2020

Die Sternwarte bleibt wegen der Corona-Pandemie bis auf weiteres geschlossen


Seit gestern ist die Volkssternwarte Urania bis auf weiteres geschlossen.
 
Für die Freunde der Astronomie gibt es dafür ein interessantes Alternativ-Angebot.
http://www.haus-der-astronomie.de/faszi-astro-online
 
Das "Haus der Astronomie" bietet jetzt Dienstags und Donnerstags um 19 Uhr Astronomische Online-Vorträge an.
Es beginnt heute Abend mit dem Vortrag :


Wie Hubbles schönste Aufnahmen entstehen,
   Dr. Markus Pössel (Haus der Astronomie)

Dienstag, 17.3. um 19:00 Uhr auf https://youtu.be/ztvg7jjSBrI

Montag, 2. März 2020

Astronomische Woche 2020 in der Volkssternwarte


Vom 02. - 07. März 2020 veranstaltet die Astronomische Gesellschaft URANIA wieder ihre traditionelle „Astronomische Woche“. Hier gibt es eine Woche lang jeden Tag Vorträge und Beobachtungen von Sonne, Mond, Planeten, Sternen und anderen fernen Himmelsobjekten mit den Teleskopen der Wiesbadener Sternwarte auf der Martin-Niemöller-Schule, Bierstadter Straße 47, 65189 Wiesbaden.

Mo. 02.03.            Vortrag: „Fliegen wir schon 2024 zum Mond und zum Mars“, Dr. Rainer Riemann
20.00 Uhr             Die Amerikaner planen im Jahr 2024 mit einer neuentwickelten riesigen Rakete SLS wieder Menschen auf dem Mond zu landen und die neue internationale Raumstation "Gateway" in den Mondorbit zu bringen. Elon Musk entwickelt derzeit sein "Spaceship". Er plant im Jahr 2023 den Flug eines Japaners um den Mond und im Jahr 2024 die Landung der ersten Kolonisten auf dem Mars. Die ersten Testflüge sollen bereits dieses Jahr oder Anfang 2021 stattfinden. In diesem Sommer werden sich neben dem europäischen ExoMars Rover drei weitere unbemannte Raumsonden auf den Weg zum Mars machen. Herr Dr. Riemann wird in seinem Vortrag über den aktuellen Stand dieser Vorhaben berichten.
Di. 03.03.             Beobachtungsabend, Vorführungen, Fragestunde zu astronomischen Themen
20.00 Uhr             Das auffälligste Objekt ist die Venus. Unser Nachbarplanet strahlt mit einer Helligkeit von -4,3m, durch die Erdatmosphä-re auf -4,0m reduziert. Sie steht 23° über dem westlichen Horizont und geht erst um 22.26 Uhr unter. Im Fernrohr sehen wir ein zu 62% beleuchtetes und 19“ großes Planetenscheibchen – das ist nur 1/100 des scheinbaren Monddurchmessers. Unser Mond steht 60 ½ ° hoch im Süden im Sternbild Stier und ist zu 60% beleuchtet. Er ist den ganzen Abend über zu sehen und geht erst um 03.31 Uhr unter. Unterhalb des Stiers finden wir das markante Sternbild Orion mit den hellen Sternen Beteigeuze und Rigel. Stier und Orion gehören zu den Wintersternbildern und stehen jetzt, Anfang März, schon um diese Zeit im Süden. Oberhalb des Stieres befindet sich der Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella und östlich vom Stier sind die Zwillinge mit den Sternen Castor und Pollux. Südöstlich des Orion finden wir den Großen Hund mit dem Stern Sirius. Sirius ist der hellste Stern von allen. Unterhalb der Zwillinge finden wir das kleine Sternbild Kleiner Hund. Auch der Kleine Hund hat einen hellen Stern mit dem Namen Prokyon. Im Osten ist bereits das markante Frühlingssternbild Löwe aufgegangen. Auch sein Hauptstern Regulus gehört zu den helleren Sternen. Der Große Bär, der gerade in Nordosten aufsteigt, gehört ebenfalls zu den Frühlingssternbildern. Drei Planeten, Mars, Jupiter und Saturn sind leider erst in der hellen Morgendämmerung zu sehen.
                            Bei bewölktem Himmel finden Vorführungen statt und die Besucher können gerne Fragen zu astronomischen Themen stellen.

Mi. 04.03.             Vortrag: „Astronomische Motive in der bildenden Kunst“, Dr. Thomas Loeken
20.00 Uhr             Die Astronomie hat auch ihren Platz in der bildenden Kunst. Es gibt zahlreiche Gemälde und Zeichnungen und weitere Kunstwerke, in denen Sonne, Mond, Sterne, astronomische Ereignisse und auch Weltbilder als Motiv dienen. Hr. Dr. Loe-ken wird uns einen Einblick in diesen Bereich ermöglichen.

Do. 05.03.            Beobachtungsabend, Vorführungen, Fragestunde zu astronomischen Themen
20.00 Uhr             Die Beobachtungsbedingungen verändern sich für die Venus nur unwesentlich. Der Mond ist nun zu 80% beleuchtet. Er ist ein Sternbild weitergewandert und steht jetzt in den Zwillingen. Da der Mond ein ganzes Stück von West nach Ost weitergewandert ist, verspätet sich sein Untergang auf 05.23 Uhr. Der Sternenhimmel hat sich kaum verändert. In den zwei Tagen nach dem 03.03. verschiebt sich alles um ca. 2° bzw. 4 Vollmonddurchmesser nach Westen.

Fr. 06.03.              Vortrag: „Der Lauf der Planeten und ihre Beobachtung“, Ralf Chita
20.00 Uhr             Gemeinsam mit der Erde ziehen sieben weitere Planeten ihre Bahnen um die Sonne. Die beiden inneren Planeten Merkur und Venus so wie die äußeren Planeten Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Herr Chita berichtet, wie die Planeten sich zwischen den Sternen bewegen, besonders Venus und Mars, die man in diesem Jahr gut beobachten kann. Für die Planeten Merkur bis Saturn reichen schon kleinere Teleskope aus. Ein besonderes Ereignis ist die sehr enge Begegnung der großen Planeten Jupiter und Saturn am 21.12.2020.  

Sa. 07.03.            Sonnenbeobachtung und Vortrag: „Unsere Sonne – Lebensspender und auch Bedrohung“, J. Dobrzewski
14.00 Uhr             Bei klarem Wetter kann mit Spezialoptiken ein Blick auf die Oberfläche unseres Zentralgestirns geworfen werden. Wissenswertes über unsere Sonne, der Grundlage unseres Lebens, und ihre Erforschung wird der Referent in seinem Vortrag vermitteln.
Eintritt:
Beobachtungsabende          :            Erwachsene € 2,- / Ermäßigte € 1,-   / Mitglieder frei
Vorträge                                   :            Erwachsene € 3,- / Ermäßigte € 1,50 / Mitglieder frei                                                                                                                                                       

Sonntag, 2. Februar 2020

Nächster Vortrag am 03.02.2020: „Apollo 13 und andere Fehlschläge der NASA“ - Referent: Andreas Möhn


Vor wenigen Tagen, am 30. Januar 2020, beging die NASA ihren jährlichen Gedenktag zu Ehren gescheiterter Raumfahrtmissionen wie Apollo 1, Apollo 13, die Space Shuttles Challenger und Columbia. Kritiker monierten rasch, dass auch Apollo 13 in einigen Presseverlautbarungen angesprochen wurde, denn schließlich gab es da niemandem zu gedenken: Alle Astronauten hatten überlebt!

Da sich im kommenden April der katastrophenbehaftete Flug der Apollo 13 und seine spektakuläre Rettung zum 50. Mal jähren, ergreift Referent Andreas Möhn die Gelegenheit, in seinem Vortrag an dieses Unternehmen zu erinnern wie auch an jene Astronauten, die tatsächlich auf dem Weg zum Mond ihr Leben ließen. Denn ihre Namen erscheinen selten in den Büchern über die frühen Erfolge der amerikanischen Raumfahrtagentur NASA, und einer von ihnen wird sogar bis heute auf der Gedenktafel im Besucherzentrum des Kennedy Space Centers unterschlagen.

Wer danach noch mehr über die unbekannten Opfer der Mondlandung wissen möchte, sei auf das Begleitbuch des Referenten verwiesen: Die Vergessenen Astronauten.

Der Vortrag findet statt am Montag, dem 03.02., um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule, Wiesbaden. Der Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Donnerstag, 30. Januar 2020

Rätselhafter Riese Beteigeuze

Beteigeuze wird immer schwächer. Die unten stehende Kurve der American Association of Variable Star Observers (in der jedes grüne Quadrat für eine Beobachtung steht) zeigt, dass der linke Schulterstern des Orion vom 15. Dezember bis gestern ca. 1,5 Größenklassen eingebüßt hat und nun sogar ein klein wenig schwächer ist als der rechte Schulterstern Bellatrix. Der rote Riesenstern im Orion ist damit so schwach wie seit 125 Jahren nicht mehr. Einzelne Meldungen vom Vormittag, die einen rapiden Helligkeitsanstieg wahrgenommen haben wollten, stellten sich inzwischen als Fehlmessungen heraus. 



Beteigeuze ist für seine Helligkeitsschwankungen bekannt - die unten stehende Kurve zeigt seine Veränderungen von 1979 bis heute, belegt am rechten Bildrand aber auch, wie außerordentlich der derzeitige Abfall ist.


Wenn Sie sich selbst überzeugen wollen: Das Sternbild Orion ist in den Wintermonaten noch weiterhin sehr gut am Südhimmel zu beobachten und durch seine markante Form auch für unerfahrene Beobachter leicht zu identifizieren.

Das Sternbild Orion (Stellarium)


 Andreas Möhn




Sonntag, 12. Januar 2020

Nächster Vortrag am 13.01.2020: „Einrichtung und Optimierung von Teleskopmontierungen“ - Referent: Dr. Peter Bentz


Teleskope sollten so montiert und den Sternen so nachgeführt werden, dass die Drehung der Erde kompensiert wird. Beim Blick durch ein Teleskop sollten die anvisierten Gestirne scheinbar am gleichen Ort im Gesichtsfeld bleiben. Das ist besonders wichtig beim Fotografieren von Objekten am Nachthimmel.

In diesem Vortrag wird gezeigt, welche Fehler auftauchen können und wie man die Ausrichtung und die Nachführgeschwindigkeit von solchen Teleskopmontierungen mit möglichst einfachen Mitteln überprüfen und justieren kann.

Der Vortrag findet statt am Montag, dem 13.01., um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule, Wiesbaden. Der Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Mittwoch, 1. Januar 2020

Frohes neues Jahr!


Frohes neues Jahr auch aus der Wiesbadener Volkssternwarte. Aus gegebenem Anlass noch dieser kleine Hinweis:

Heute ist der erste Tag der Zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts. Aber heute ist nicht der erste Tag des dritten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts: Der fällt auf den 01.01.2021.

Wer aber auf die Meldungen uninformierter Pressemedien vertraute und gestern zu früh feierte, braucht sich nicht zu ärgern: Feiern Sie einfach in 365 Tagen noch einmal!