Wegen der Sommerferien findet diesen Monat auf der Franz-Kaiser-Sternwarte in Wiesbaden kein öffentlicher Vortrag statt. Achten Sie jedoch auf die Laurentiustränen, den Sternschnuppenschwarm der Perseiden, der uns Ende dieser Woche hoffentlich erfreuen wird!
Am 05.08.2024 geht die Sonne bereits um 21.03 Uhr unter. Eine Woche zuvor war der Sonnenuntergang um 21.14 Uhr. In den Monaten August, September und Oktober nimmt die Tageslänge besonders schnell ab. Um 20 Uhr steht die Sonne nur noch 8 ½° über dem westnordwestlichen Horizont, und wir können sie noch eine gute halbe Stunde mit unseren mobilen Teleskopen und entsprechenden Sonnenfiltern vom Vortragsraum aus sehen. Sie verschwindet nun für unsere Teleskope im Beobachtungsraum endgültig hinter der westlichen Mauer.
Dafür können wir mit unserem 8“-Refraktor für einige Minuten noch den Mond, als eine zu 2% beleuchtete Sichel, und den Planeten Venus einstellen. Venus ist zu 96% beleuchtet und erscheint als ein 10,3“ großes Scheibchen. Von dem auf der neuen Montierung aufgestellten Teleskop können wir Mond und Venus noch etwa 50 Minuten sehen. Wie gesagt, nur durch das Teleskop, da die Sonne noch nicht untergegangen ist. Ab 21.20 Uhr MESZ können Mond und Venus bei extrem klarem Himmel noch 3 ¾° über dem westnordwestlichen Horizont für wenige Minuten mit dem bloßen Auge gesehen werden.
Die bürgerliche Dämmerung endet bereits um 21.40 Uhr MESZ, wenn die Sonne 6° unter dem Horizont steht. Dann sind nur die hellsten Sterne zu sehen. Dies ist auch die Zeit, wenn die Straßenbeleuchtung eingeschaltet wird. Bei einer Sonnentiefe von 12° um 22.29 Uhr endet die nautische Dämmerung und man kann bereits fast alle Sternbilder erkennen. Das Ende der astronomischen Dämmerung bei einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont wird inzwischen wieder erreicht. Von 23.30 – 03.36 Uhr steht die Sonne mehr als 18° unter dem Horizont. Fernab von störenden Lichtquellen und Städten herrscht nun für 4 Std. 6 Min. völlige Dunkelheit.
Die Beobachter von Deep-Sky-Objekten (Galaxien und Nebel), die einen dunklen Himmel benötigen, kommen nun wieder auf ihre Kosten. Die anderen Planeten sind am Abend immer noch nicht beobachtbar. Saturn hat seinen Aufgang inzwischen in die erste Nachthälfte verlagert – er geht um 22.20 Uhr auf, kann jedoch mit unserem 8“-Refraktor erst gegen 23.45 Uhr eingestellt werden.. Der sich schnell bewegende Mars steuert allmählich auf Jupiter zu. Mars geht um 01.08 Uhr auf und Jupiter um 01.24 Uhr. Die drei Sterne des sogenannten Sommerdreiecks, Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler, sowie Arcturus im Bärenhüter können wir nun wieder um 21.45 Uhr mit dem bloßen Auge erkennen. Außerdem steht der Stern Antares im Skorpion knapp 13° hoch im Süden, Spica in der Jungfrau 11° hoch im Südwesten, und der Stern Capella im Fuhrmann in einer Höhe von 6 ¼° genau im Norden. Dann ist noch als erstes Sternbild der Große Bär hoch im Nordwesten zu erkennen.
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