Montag, 24. Februar 2025

Nächster Beobachtungsabend: Mo 24.02.2025, 20:00 - 22:00 Uhr

In den Monaten Februar, März und April nimmt die Tageslänge am schnellsten zu. Am 24.02.2025 geht die Sonne bereits um 07.20 Uhr MEZ auf und erst um 18.01 Uhr MEZ unter. Am Abendhimmel sind jetzt von den acht Planeten sieben Stück über dem Horizont, von denen noch vier gut zu beobachten sind. 
Merkur hat sich nun dazugesellt. Er ist deutlich heller als der in seiner Nähe befindliche Saturn und müsste bei klarem Himmel leicht mit einem Feldstecher zu sehen sein. Er steht um 18.30 Uhr 5 ½ ° über dem westlichen Horizont. Da er bereits um 19.08 Uhr untergeht, ist er während des Beobachtungsabends von der Sternware aus nicht mehr zu sehen. 
Saturn geht es ähnlich wie Merkur, er ist eventuell mit einem Feldstecher zu sehen und geht bereits um 19.11 Uhr unter. 
Neptun ist ebenfalls nicht mehr von der Sternwarte aus nicht mehr beobachtbar. Er verschwindet für unser 30-cm-Spiegelfernrohr kurz nach 19.00 Uhr hinter der Mauer des Beobachtungsraumes. Außerdem ist er am durch die helle Beleuchtung der Stadt stark aufgehellten Himmel nicht mehr zu finden. 
Venus können wir noch bis etwa 20.30 Uhr mit unserem 30cm-Spiegelfernrohr beobachten, bis sie hinter der Mauer des Beobachtungsraumes verschwindet. Da sie nun allmählich auf ihrer inneren Bahn die Erde überholt und sich ihrer unteren Konjunktion zwischen Sonne und Erde nähert, sehen wir immer mehr auf die Nachtseite der scheinbar größer werdenden Venus. Die Venus sehen wir als eine zu 18,5% beleuchtete Sichel mit einem scheinbaren Durchmesser von 46“. Zur Zeit der unteren Konjunktion, wenn sie zwischen Sonne und Erde steht, kommt sie auf einen scheinbaren Durchmesser von 60“ = 1‘ bzw. 1/60°. Bei der oberen Konjunktion, wenn sie hinter der Sonne steht, ist sie 6 Mal weiter von der Erde entfernt und hat dementsprechend eine scheinbare Größe von nur 10“. 
Der nächste Planet ist der weit entfernte Uranus. Er ist den gesamten Beobachtungsabend über zu sehen. Zu Beginn des Beobachtungsabends steht er 47° hoch im Südwesten. Im Fernrohr ist bei entsprechender Vergrößerung leicht das nur 3,6“ große Planetenscheibchen zu sehen. 
Nun kommen wir zum dritten gut sichtbaren Planeten – es ist der Gasriese Jupiter, der im Durchmesser 12mal größer als die Erde ist. Er hat um 18.50 den Meridian überschritten und steht zu Beginn des Beobachtungsabends 58° über dem südsüdwestlichen Horizont. Jupiter steht gut 5° nördlich des Sterns Aldebaran im Stier, den er an Helligkeit um das 19-fache übertrifft. Jupiter ist den ganzen Beobachtungsabend über zu sehen. Er hat einen scheinbaren Durchmesser von 40“ und erscheint 11mal größer als Uranus. In dem um 180° gedrehten Bild des Fernrohres sehen wir alle vier großen Monde rechts des Jupiters. Zu Beginn ist die Reihenfolge von links nach rechts Io, Kallisto, Europa und Ganymed. Gegen 21.20 steht Ganymed über Europa. Danach ist die Reihenfolge Io, Kallisto, Ganymed und Europa. Die vier großen Monde hat bereits Galileo Galilei Anfang des 17. Jahrhunderts durch sein Fernrohr gesehen. 
Nun kommen wir zum vierten Planeten. Es ist Mars, der rote Planet, der während des ganzen Beobach-tungabends zu sehen ist. Er steht gut 7° rechts etwas unterhalb des Sterns Pollux, den er um das knapp 4-fache an Helligkeit übertrifft. Vor einer Woche war er noch 5 Mal heller als Pollux. Die Helligkeit des Mars geht in nächster Zeit schnell zurück. An diesem Beobachtungsabend ist er immer noch das hellste Objekt in seiner Umgebung. Den roten Planeten sehen wir im Fernrohr als ein 11“ großes Scheibchen.
 
 

 
Die Grafik zeigt den Sternenhimmel um 21.00 Uhr MESZ. Benannt sind nur die wichtigsten Sternbilder und Sterne. Von den Sternen des Sommerdreiecks ist nur noch der Stern Deneb im Schwan zu sehen. Deneb steht nur noch gut 8 ½ ° hoch im Nordnordwesten. Durch seine tiefe Stellung über dem Horizont erscheint er nur noch als ein Stern 2,5ter Größe. 
Ca. 50° hoch im Nordosten finden wir das bekannte Sternbild Großer Bär. Der Große Bär gehört zu dem zirkumpolaren (lat. „um den Pol gelegen“) Sternbildern. Er steht immer über dem Horizont. Er ist ein guter Wegweiser am Himmel und wird auch Großer Wagen genannt, bestehend aus den vier Kastensternen und den drei Deichselsternen. Verlängert man die hinteren Kastensterne um das Fünffache nach Norden, stößt man auf den Polarstern im Kleinen Bären. Der Polarstern zeigt uns die Nordrichtung an und durch die Höhe über dem Horizont auch die geografische Breite – bei uns 50° Nord. Als Wegweiser für weitere Sterne dient der Große Wagen erst wieder, wenn allmählich die Frühlingssternbilder aufgehen. Das erste Frühlingssternbild, der Löwe, steht bereits komplett im Osten. Der hellste Stern im Löwen, Regulus, ist ab 19.20 Uhr vom Beobachtungsraum aus zu sehen. Verlängert man die beiden vorderen Kastensterne des Großen Wagens um das 10-fache nach rechts, stößt man auf den Stern Regulus. Inzwischen taucht im Nordosten ein weiteres Frühlingssternbild auf. Es ist der Bärenhüter mit dem sehr hellen Stern Arcturus, der allerdings nur 2° über dem Horizont steht und deshalb nur schwach leuchtet mit einer Helligkeit von 3,6 m. Wenn man die Deichsel des Großen Wagens um 30° verlängert, kommt man zum Arkturus. 
Auch das Sternbild Jungfrau, welches zu den Frühlingssternbildern gehört, meldet sich zurück. Man sieht bereits den zweithellsten Stern Vindemiatrix. Zwischen den beiden Bären schlängelt sich der Drache. Die meisten Sterne haben Ihren tiefsten Stand im Norden hinter sich. Auch der Drache gehört zu den zirkumpolaren Sternbildern. Im Westnordwesten sind vom Herbststernbild Pegasus nur noch die oberen drei Sterne des Sternenquadrates zu sehen. Oberhalb des Pegasus befindet sich die Sternenkette der Andromeda. Im Sternbild Andromeda steht unsere Nachbargalaxie M31. Das Licht des Andromedanebels benötigt 2,5 Millionen Jahre, um zu uns zu gelangen. Allerdings stört das helle Licht der Stadt beim Beobachten der Galaxie. 
Rechts der Andromeda sehen wir beim Blick nach Nordwesten deren Eltern, das äthiopische Königspaar Kassiopeia und Kepheus. Oberhalb der Andromeda finden wir den Helden Perseus, der die Andromeda vor dem Seeungeheuer Cetus rettete. 
Inzwischen haben bereits fast alle Wintersternbilder den Meridian überschritten. Etwa 70° hoch im Meridian, steht das Sternbild Fuhrmann mit dem sehr hellen Stern Capella. Im Fuhrmann befinden sich die drei offenen Sternhaufen M36, M37 und M38. Rechts unterhalb des Fuhrmanns befindet sich ca. 55° hoch im Südwesten der Stier mit dem hellen Stern Aldebaran. Zum Stier gehören auch die Plejaden, der offene, sehr schöne und mit bloßem Auge sichtbare Sternhaufen mit der Bezeichnung M45. 
Der Winterhimmel zeigt eine ganze Menge heller Sterne. Im Süden stehen die Zwillinge mit den hellen Sternen Kastor und Pollux und unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion mit den sehr hellen Sternen Beteigeuze und Rigel. Im Orion steht unterhalb der drei Gürtelsterne der Orionnebel M42. Unterhalb des Orions befindet sich das Sternbild Hase. Unterhalb der Zwillinge finden wir den sehr hellen Stern Prokyon, den Hauptstern im Kleinen Hund. 23° hoch im Süden steht der hellste Stern, Sirius. Er ist der Hauptstern des Großen Hundes. 
Ca. 50° über dem Südosthorizont befindet sich das Sternbild Krebs, dessen schwachen Sterne kaum auszumachen sind. Im Krebs befindet sich der sehr schöne offene Sternhaufen M44. Unterhalb des Krebses finden wir den Kopf der Wasserschlange. Die Sterne, die den Körper bilden, sind relativ lichtschwach außer dem hellsten Stern der Wasserschlange mit dem Namen Alphard. Die Wasserschlange ist das längste Sternbild an unserem Himmel. Sie verläuft unterhalb der Sternbilder Löwe und Jungfrau bis zum Sternbild Waage. 
Links der Andromeda finden wir weitere Sternbilder, das Dreieck und den Widder, deren Sterne wegen der hellen Beleuchtung der Stadt mit bloßem Auge kaum noch auszumachen sind. Erwähnt seien noch die Fische links von Pegasus und Andromeda, die ebenfalls von der hellen Stadtbeleuchtung überstrahlt werden. Die Fische sind in der Grafik nicht berücksichtigt. Links neben den Fischen befindet sich das Seeungeheuer Cetus, deutsche Bezeichnung „Walfisch“. Gut sichtbar vom Cetus ist nur noch der hellste Stern mit dem Namen Menkar.

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