Sonnenuntergang ist erst um 20.41 Uhr MESZ. Um 20 Uhr steht die Sonne knapp 6° über dem westnordwestlichen Horizont und wir können sie noch eine gute halbe Stunde mit unseren mobilen Teleskopen und entsprechenden Sonnenfiltern vom Vortragsraum aus sehen. Die ersten wichtigsten Sternbilder tauchen erst nach 1 ½ Stunden auf.
Der Himmel ist noch stark aufgehellt – wir befinden uns bei einem Sonnenstand von 7 ½ Grad unter dem Horizont noch am Anfang der nautischen Dämmerung. Bei einer Sonnentiefe von 6 Grad unter dem Horizont um 21.18 Uhr endet die bürgerliche Dämmerung – die Straßenbeleuchtung wird eingeschaltet und die hellsten Sterne tauchen auf. Bei einer Sonnentiefe von 12 Grad um 22.04 Uhr endet die nautische Dämmerung und man kann dann fast alle Sternbilder erkennen. Komplett dunkel, am Ende der astronomischen Dämmerung, ist es bei einem Sonnenstand von 18 Grad unter dem Horizont um 22.59 Uhr, vorausgesetzt man befindet sich weit ab von Städten in einer mondlosen Nacht.
Zu Beginn des Beobachtungsabends steht der Mond 18° hoch über dem Westnordwest-Horizont. Das sogenannte Mondalter, die Zeit nach dem Neumond, beträgt erst 1,1 Tage und somit erscheint er als eine hauchdünne, zu 1,3% beleuchtete, Sichel. Mit dem bloßen Auge ist es wohl kaum möglich, ihn zu erspähen. Mit unserem 12“-Spiegelteleskop dürfte es funktionieren, bis er kurz nach 21.00 Uhr hinter der Mauer des Beobachtungsraumes verschwindet.
Inzwischen sind nur noch zwei Planeten am Abendhimmel zu sehen. Der erste Planet ist Jupiter. Er ist mit unseren Fernrohren bereits vor Sonnenuntergang zu sehen. Für das bloße Auge ist er ab ca. 21.00 Uhr sichtbar. Um 21.30 Uhr steht er gut 25° hoch am westlichen Himmel und ist noch während des gesamten Beobachtungsabends beobachtbar. Seine Helligkeit hat inzwischen deutlich abgenommen, auch durch seine tiefere Stellung über dem Horizont, und er erstrahlt nur noch mit -1,5 m. Auch seine scheinbare Größe ist deutlich auf 34“ zurückgegangen. In dem um 180° gedrehten Bild des Fernrohres sehen wir von links nach rechts die Monde Europa und Io links des Jupiters und die Monde Ganymed und Kallisto rechts des Jupiters. Die vier großen Monde hat bereits Galileo Galilei Anfang des 17. Jahrhunderts durch sein Fernrohr gesehen. Der zweite Planet ist unser äußerer Nachbarplanet Mars. Auch bei ihm haben Helligkeit und scheinbare Größe deutlich abgenommen. Mit 1,2m ist er nur noch ein wenig heller als der Stern Pollux in den Zwillingen und seine scheinbare Größe beträgt nur noch 6,7“, so dass es nun schwierig ist auf ihm noch Oberflächendetails zu erkennen.
Die Grafik zeigt den noch stark aufgehellten Himmel am28.04.2025 um 21.30 Uhr. Es sind nur noch die wenigen Sternbilder, die überwiegend aus hellen Sternen bestehen, zu erkennen. Der Große Bär mit den sieben hellen Sternen, der Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella, die Zwillinge mit den Sternen Kastor und Pollux und der Löwe mit dem hellen Stern Regulus. Knapp 30° hoch im Südsüdwesten steht Alphard, der hellste Stern in der Wasserschlange. Von den anderen Sternen finden wir tief im Westnordwesten den Stern Aldebaran vom Stier und im Westen Beteigeuze vom Orion. Tief im SW funkelt noch Sirius vom Großen Hund und zwischen Pollux in den Zwillingen und Sirius der Stern Prokyon vom Kleinen Hund. Verlängert man die Deichsel des Großen Wagens, (das sind die sieben hellsten Sterne des Großen Bären) um 30°, stößt man auf den Stern Arkturus vom Bärenhüter und nach weiteren 30° auf Spica in der Jungfrau. 13° über dem Nordosthorizont leuchtet der Stern Wega vom Sternbild Leier. 8° hoch, im Nordnordosten leuchtet, allerdings noch schwach, der Stern Deneb vom Sternbild Schwan.
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