Schade, dass das Sternbild Tarandus vel Rangifer, das Rentier, nicht in den heutigen Kanon der 88 Sternbilder überdauert hat. Dennoch wünscht die Astronomische Gesellschaft Urania allen Sternfreunden frohe Weihnachten und lädt am 22. 12. zum letzten Beobachtungsabend des Jahres 2025 in die Franz-Kaiser-Sternwarte an der Bierstadter Straße in Wiesbaden ein.
| Das alte Sternbild Rentier |
Am 22.12.2025 ist die Sonne seit 16.27 Uhr unter dem Horizont. Die Zeit des frühesten Sonnenunter-gang, vom 06.12. – 15.12. um 16.25 Uhr, haben wir nun hinter uns. Der kürzeste Tag, zur Wintersonnenwende, ist am 21.12. Die spätesten Sonnenaufgänge sind erst nach der Wintersonnenwende, und zwar um 08.26 Uhr vom 28.12.25 bis zum 04.01.26.
Unser Ringplanet Saturn ist den gesamten Beobachtungsabend über zu sehen. Er hat bereits um 18.09 Uhr den Meridian passiert und steht um 20.00 Uhr knapp 31° hoch im Südsüdwesten. Die Ringöffnung beträgt leider nur 0,7° und wir schauen weiterhin nur ganz flach auf die Südseite des Rings. Anfang Januar 2026 beträgt die Ringöffnung 1°. Die maximale Ringöffnung von 27° hatten wir 2017, die nächste ist erst wieder im Jahre 2032 mit 27° und Blick auf die Südseite des Rings. Saturn erscheint im Fernrohr als ein Scheibchen mit einem Durchmesser von 17,4“. Er ist das hellste Objekt in seiner Umgebung. Seine Helligkeit beträgt 1,2m, durch die Erdatmosphäre reduziert auf 1,5m.
4° links oberhalb des Saturns befindet sich der lichtschwache Planet Neptun. Er ist ein Planet 8ter Größe und nur durch ein Teleskop zu sehen. Im Fernrohr erscheint er als ein winziges Scheibchen mit 2.3“ Durchmesser.
Auch den Planeten Uranus können wir den gesamten Abend über beobachten. Um 20.00 Uhr steht er bereits knapp 51° über dem südöstlichen Horizont, 5° rechts unterhalb der Plejaden, dem Sternhaufen im Stier mit der Bezeichnung M45. Er ist deutlich heller als Neptun, und man kann im Fernrohr leicht das 3,8“ große Planetenscheibchen erkennen.
Auch der Gasriese Jupiter ist wieder da. Er geht um 18.46 Uhr auf und kann ab 20.00 Uhr mit unserem 8“-Refraktor beobachtet werden. Um 21.00 Uhr steht er 26° hoch im Osten. Er ist nun das hellste Objekt am Himmel. Seine Helligkeit beträgt -2,6m, durch die Erdatmosphäre reduziert auf -2,2m. Jupiter hat einen beachtlichen scheinbaren Durchmesser von 46“ und erscheint 12mal größer als Uranus. In dem um 180° gedrehten Bild des Fernrohres sehen wir von links nach rechts den Mond Europa links des Jupiters und Io, Ganymed und Kallisto rechts des Jupiters. Die vier großen Monde hat bereits Galileo Galilei Anfang des 17. Jahrhunderts durch sein Fernrohr gesehen.
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