Mittwoch, 11. Dezember 2024

Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) zum Zweiten

Die Beobachtungsmöglichkeiten dieses groß angekündigten Kometen waren wetterbedingt bei uns in der Gegend sehr bescheiden. Am 16. Oktober war endlich gutes Wetter, aber leider praktisch Vollmond. Außerhalb von Taunusstein konnte ich den Kometen mit bloßen Augen nicht entdecken. Auch mit einem kleinen Fernglas konnte ich ihn zunächst nicht sehen.

Erst eine fotografische Weitwinkelaufnahme zeigte ihn. Mit dem Wissen der genauen Richtung konnte ich ihn dann auch schwach im Fernglas sehen, aber nicht mit bloßen Augen. 


16.10.2024 20:34 Uhr; vom Fotostativ;
Canon EOS 7D; 70 mm; f/2,8; 1 x 2,5 s; ISO 1250
(nur eine einzelne Aufnahme!)
Dazu den passenden Platz mit Vordergrund gesucht.
Da hat der Fast-Vollmond die Nacht zum Tage gemacht.
 

16.10.2024 20:01 - 20:04; vom Fotostativ;
Canon EOS 7D; 200 mm; f/2,8;
(15 x 3,2 s; ISO 400) + (48x 1,6s ; ISO 800) +14 darkframe.
Da ist der Schweif länger als das Bildfeld
und der Gegenschweif ist sehr deutlich.

Am 22.Oktober gab es noch einmal eine Chance für mich.
22.10.2024 19:59 - 20:04; vom Fotostativ auf dem Balkon zuhause;
Canon EOS 7D; 70 mm; f/2,8; 38 x 6 s; ISO 1600; keine Darkframes
Der darin sichtbare Schweif hat eine Länge von ca. 5°


Peter Bentz, 1. Vorsitzender

Mittwoch, 27. November 2024

Der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS

Mitte Oktober dieses Jahres hat sich der Komet mit dem sperrigen Namen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS seinem erdnächsten Punkt genähert. Dieser war mit etwa 70 Millionen Kilometern Abstand immer noch ziemlich weit weg, aber immerhin so nah, dass man ihn gut beobachten und fotografieren konnte. Er erreichte kurzzeitig eine Helligkeit von bis zu −4 mag. Dies macht ihn zum dritthellsten Kometen der letzten 100 Jahre. Wegen dieser außergewöhnlichen Helligkeit wird er von einigen zu den Großen Kometen gezählt und wegen seiner Sichtbarkeit am Tage auch zu den Tageslichtkometen.

13.10.‎2024, ‏‎20:03 Uhr - 30 s, ISO 200, 35 mm, F/5

16.10.2024, 20:17 Uhr - 13 x 30 s, ISO 200, 70 mm, F/5

Kai-Uwe Wehrheim

Samstag, 2. November 2024

Mo 04.11.2024 20:00 - 22:00 Uhr Vortrag: „Sonnenfinsternis in Mexiko und Rundreise durch die USA“, Dr. Peter Sattelberger

 

Herr Dr. Peter Sattelberger war mit seiner Ehefrau Astrid von Jagow-Sattelberger und Freunden unterwegs in Mexiko und den USA und berichtet an diesem Abend in der Franz-Kaiser-Sternwarte in Wiesbaden über die Reise. Lassen Sie sich beeindrucken von den Bildern der Sonnenfinsternis am 08.04.2024 und den wunderschönen Landschaften der USA. Ein Höhepunkt der Reise war natürlich auch das Besucherzentrum im Kennedy Space Center. Dort konnten die 111 m lange Saturn-V-Rakete und weitere Exponate bestaunt werden.

Erläuterung zum Bild

Es handelt sich um eine Aufnahme der Sonne im Licht des Wasserstoffs (die H-Alpha-Linie im Sonnenspektrum), aufgenommen in Wiesbaden, ca. 2 ½ Std. vor dem Maximum der Sonnenfinsternis in Mexiko. In Mexiko konnte während der totalen Verfinsterung der Sonne auch die große Sonnenprotuberanz gesehen werden, die sich auf der Aufnahme von Wiesbaden am Sonnenrand oben befindet.

Sonntag, 27. Oktober 2024

Nächster Beobachtungsabend: Mo 28.10.2024 20:00 - 22:00 Uhr


Am vergangenen Wochenende wurde ja die Zeit von MESZ auf MEZ umgestellt, d. h. die Uhren wurden 1 Std. zurückgestellt. Am 28.10.2024 tritt darum bereits um 18.59 Uhr das Ende der astronomischen Dämmerung mit einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont ein. Jetzt ist die größtmögliche Dunkelheit erreicht, und fernab von störenden Lichtquellen ist es komplett dunkel. Die Abenddämmerung ist während des Beobachtungsabends kein Thema mehr. Nur die Beleuchtung unserer Städte und der Mond können sich störend auswirken.

Der Mond geht erst am nächsten Morgen gegen 04.00 Uhr MEZ als schmale Sichel auf. 
Unser Ringplanet Saturn kann während des gesamten Beobachtungsabends beobachtet werden. Um 21.00 Uhr steht er genau im Süden in einer Höhe von 31° über dem Horizont. Die Ringöffnung beträgt leider nur noch 5° und wir schauen sehr flach auf die Nordseite des Rings. Die maximale Ringöffnung von 27° hatten wir im Jahre 2017. 
Ebenfalls während des gesamten Beobachtungsabends ist der ferne und lichtschwache Planet Neptun als winzig kleines Scheibchen von 2,4“ zu sehen. Er steht, 1 Std. nachdem Saturn seine Höchststellung erreicht hat, im Süden in einer Höhe von knapp 38°. 
Der Planetenreigen nimmt kein Ende. Gegen 20.40 Uhr steht Uranus im Osten in einer Höhe von 25°. Er ist bei entsprechender Vergrößerung mit unserem 8“-Refraktor leicht als kleines Scheibchen zu erkennen. Sein scheinbarer Durchmesser beträgt 3,8“.
Ab 21.10 Uhr steigt der Gasriese Jupiter über die Bäume östlich der Sternwarte. Da er 2,8mal größer als Uranus und 4,3mal näher unserer Erde ist, sehen wir ein 46“ großes Jupiterscheibchen. 
Mars entzieht sich uns durch seine relativ schnelle Bewegung von West nach Ost am Sternenhimmel weiterhin. Der rote Planet erhebt sich erst kurz vom Mitternacht über die Bäume östlich der Sternwarte.
Der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas ist leider kein lohnendes Beobachtungsobjekt mehr. Um 20.00 Uhr steht er knapp 19° über dem WSW-Horizont. Seine Helligkeit beträgt nur noch 5,7m, wegen der Lichtabschwächung durch die Erdatmosphäre sogar nur noch 6,8m. Dazu kommt noch die Stadtbeleuchtung von Wiesbaden.
 
Die Grafik zeigt den Sternenhimmel um 21.00 Uhr MESZ.

Donnerstag, 17. Oktober 2024

Tag der Astronomie 2024

Am Samstag, den 19.10.2024, ab 20.00 Uhr öffnet die Astronomische Gesellschaft URANIA e.V., Wiesbaden ihre Pforte zum Tag der Astronomie. Das Hauptthema des Abends lautet „Komet am Abend-himmel – Ringplanet Saturn – Mond bei den Plejaden". 

Mond bei dem offenen Sternhaufen der Plejaden (M45)
am 19.10.2024 um 21.00 Uhr

Diese Objekte und Konstellation können mit unseren Instrumenten bei klarem Wetter beobachtet werden. Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-Atlas) wird zwar kaum mit bloßem Auge zu sehen sein, da er im Westen steht in Richtung Stadt Wiesbaden, bietet aber im Feldstecher und in unserem kurzbrennweitigen Refraktor ein schönes Bild mit dem Kometenkopf und dem Schweif. 

Auch wenn der Himmel bedeckt sein sollte, lohnt sich der Besuch der Sternwarte. Wir bieten Kurzvorträge an und beantworten Ihre Fragen zur Himmelskunde. Außerdem haben wir einiges an Vorführ- und Anschauungsmaterial. Die Franz-Kaiser-Sternwarte befindet sich auf dem Dach der Martin-Niemöller-Schule, Bierstadter Straße 47.

Alfred Schott, Astronomische Gesellschaft URANIA e.V., Wiesbaden