Vor einigen Tagen während eines Aufenthaltes an der Ostsee hatte ich die Gelegenheit, beim Sonnenuntergang einen grünen Saum an der Sonnenoberseite zu beobachten und auch zu fotografieren.
Am Abend des 24.6.2017 nördlich von Ahrenshoop, am Darß (54° 23' 51,5" N; 12° 26' 38,9" O) auf dem Deich, war 12 Minuten vor Sonnenuntergang im Westen noch starke Bewölkung.
|
Canon EOS 7D mit EF 40 -70 mm bei 70 mm; f/2,8; 1/1000 s; ISO 100 |
Ein starker Westwind trieb die Wolken aber rasch weiter, so dass ca. zwei Minuten vor Sonnenuntergang der Horizont unter der Wolkenbank bereits wieder klar wurde.
|
Canon EOS 7D mit EF 100 -300 mm bei 300 mm; f/5,6; 1/500 s; ISO 125 |
Ab 30 Sekunden vor Sonnenuntergang nahm ich schließlich in rascher Folge Bilder auf und konnte dabei deutlich einen grünen Saum an der oberen Seite der Sonne sehen und gleichzeitig fotografisch festhalten. Aus einer Auswahl dieser Aufnahmen entstand die folgende Serie der letzten 8 Sekunden vor dem Sonnenuntergang.
|
Canon EOS 7D mit EF 100 - 300 mm bei 300 mm; manueller Fokus; f/5,6; 1/500 s; ISO 250
( Ausschnitte von jeweils 800 x 125 Pixel; korrigierte Uhrzeiten eingetragen, dann zusammenmontiert ) |
Erklärung:
„Die grundlegende Ursache für den Grünen Strahl ist eine Brechung des Lichtes der Sonne. Da die Refraktion nahe am Horizont am stärksten ist, wird dort das letzte Lichtsegment der untergehenden Sonne in seine Spektralfarben zerlegt. Es gibt einen roten, grünen und blauen Sonnenrand. Diese Aufspaltung nimmt gen Horizont zu, ist allerdings auch dort nur einige Bogensekunden klein. . . . Da der rote Rand zuerst untergeht, liegen für sehr kurze Zeit nur noch der blaue und der grüne Rand über dem Horizont. Durch die Verschmutzung der Atmosphäre wird das blaue Licht starkabgeschwächt und für wenige Sekunden ist tatsächlich der grüne Rand zu sehen.“
Aus: Arbeitskreis Meteore e.V. Zugriff am 4.7.2017
(https://www.meteoros.de/themen/atmos/luftschichten/gruener-strahl/ )
Peter Bentz