Donnerstag, 28. September 2017

Neptun und sein größter Mond Triton


Während des Beobachtungabends am 25.9.2017 gelang es uns, Neptun, den äußersten der acht Planeten, zusammen mit seinem größten Mond Triton zu fotografieren.

Neptun ist zurzeit im Sternbild Wassermann, rund 4,34 Milliarden km von uns entfernt, das ist die 29-fache Entfernung Erde – Sonne. Er hat einen Durchmesser von rund 49 000 km, das ist knapp das Vierfache des Erddurchmessers.

Er hat einen scheinbaren Durchmesser von gerade mal 2,4 Bogensekunden und eine Helligkeit von 7,8 mag. Auf dem Bild ist er stark überbelichtet und erscheint deshalb größer und auch weiß. Seine blaue Farbe wird hier nicht sichtbar.

Dicht daneben ist sein größter Mond, der Triton. Er hat einen Durchmesser von rund 2700 km (rund 80 % des Durchmessers unseres Mondes) und umrundet Neptun in 5,9 Tagen in einer Entfernung von 355 000 km. Von der Erde aus erscheint diese Entfernung 16,5 Bogensekunden groß, das sind gerade noch ungefähr 30 Pixel in unserem Bild. Triton hat eine scheinbare Helligkeit von 14 mag, auch er ist im Bild überbelichtet.

Das Bild entstand am 25.9.2017 gegen 22 Uhr 25 mit dem nachgeführten Teleskop Astrophysics 206 mm Starfire EDFund einer Spiegelreflexkamera Canon EOS 7D in Fokalprojektion, d.h. das Teleskop war wie ein Teleobjektiv mit 1575 mm Brennweite und einem Bildfeld von 32 mal 48 Bogenminuten. 20 einzelne Aufnahmen (30 s, ISO 5000) wurden mit dem Programm „Avistack“ überlagert, um das Rauschen zu reduzieren. Anschließend wurden mit Photoshop noch Kontrast und Helligkeit optimiert und geschärft. Die blauen und roten Farbsäume im Ausschnittbild sind von der irdischen Atmosphäre verursacht.

Wiesbaden, 28.9.2017       Peter Bentz

Dienstag, 26. September 2017

Nächster Vortrag: 02.10. 2017 - „Die letzten Tage von Cassini“, Andreas Möhn

Dreizehn Jahre lang schrieb die Sonde Cassini Raumfahrtgeschichte, bis sie vor drei Wochen in der Atmosphäre des Saturns abstürzte und verglühte. Kein Unfall, sondern Schicksal - der letzte Abschnitts ihrer Mission, das Grand Finale, liegt nun hinter uns, und viele Jahre werden vergehen, bis wir den Saturn und seine Monde wieder aus so großer Nähe erleben dürfen. Bis zuletzt lieferte Cassini aber noch nie gesehene, aufregende Bilder aus der Nähe des Saturns und untersuchte noch wichtige Fragen: Wie sehen die Saturnringe aus so großer Nähe aus? Reichen sie bis in die Atmosphäre des Planeten hinunter? Und wie soll es nun mit der Suche nach Leben auf so eindrucksvollen Welten wie Titan oder Enceladus weitergehen`?

Andreas Möhn, Mitverfasser des Bildbands "Titan: Plutos großer Bruder - Raumsonde Cassini-Huygens und der finsterste Saturnmond", wird die dramatischen Aufnahmen aus Cassinis Grand Finale am heutigen Abend in der Sternwarte der Astronomischen Gesellschaft Urania e. V. vorstellen.   

Der Vortrag findet statt am Montag, dem 02.10., um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule, Wiesbaden. Der Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Freitag, 22. September 2017

Bilder der Sonne im roten (H-alpha) Licht

Anbei Bilder der Sonne, die ich am 29.8.2017 gegen 18 Uhr an der Sternwarte aufgenommen habe.Dazu habe ich einen Refraktor (Linsenteleskop) von 90 mm Durchmesser und 1300 mm Brennweite benutzt. Vor dem Objektiv war eine Blende mit 43 mm Durchmesser und ein Vorfilter montiert, das nur(rotes) Licht der Wellenlänge von 600 bis 700 nm durchlässt und unmittelbar vor der Kamera ein weiteres, schmalbandiges Filter, das nur Licht der Wellenlänge von 656,281 nm ± 0,025 nm durchlässt. Diese Wellenlänge ist die hellste Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs und erlaubt die visuelle und fotografische Erfassung der obersten Sonnenschicht (Chromosphäre) mit den Sonnenfackeln und Filamenten. Im Strahlengang war nach diesem Filter schließlich eine Spiegelreflexkamera (Canon EOS 7D) im Fokus des Teleskopes montiert.



Das obige Bild 1 ist die Überlagerung von mehreren Einzelbildern von 1/500 Sekunde Belichtungszeit bei einerEmpfindlichkeit von ISO 500. Es zeigt links und rechts auf halber Höhe stärkere Aktivitäten (Lichtfackeln) im Bereich von Sonnenflecken. Weiterhin sind einige dunklere Flecken und Streifen zu sehen. Dies sindausgestoßene Filamente oder Wolken von Wasserstoffgas, die das abgegebene Licht der Sonne wiederteilweise absorbieren.
Bild 2 ist eine Einzelaufnahme und ist 25-mal länger belichtet (1/20 Sekunde). Hier ist die Fläche der Sonne deutlich überbelichtet, aber dafür werden am Rand schwächere Leuchterscheinungen sichtbar. Das sind Flares oder Protuberanzen, die seitlich von der Sonne weggestoßen werden und sich hier gegen den dunklen Weltraum deutlich abzeichnen.


Bild2a zeigt einen Ausschnitt mit der Erde zum Größenvergleich.

Peter Bentz

Mittwoch, 13. September 2017

Die Urania auf der 2. Wiesbadener Vereinsmesse

Dieses Teleskop der Volkssternwarte Urania ist zu
manchen Zeiten auch für Sie zugänglich
Wegen der Vielzahl der Anmeldungen wird die 2. Wiesbadener Vereinsmesse in zwei Schichten gefahren: Die Astronomische Gesellschaft Urania e. V. ist in der zweiten Schicht dabei, die am Samstag, dem 23. 09. 2017, von 13:30 bis 16:00 Uhr im Foyer des Wiesbadener Rathauses stattfindet,

Informieren Sie sich an unserem Stand über die Arbeit der Wiesbadener Volkssternwarte und die Termine, wann Sie selbst einen Blick durch unsere Instrumente auf den Mond, den Saturn oder einen fernen Sternennebel werfen können. Auch das von drei Vereinsmitgliedern verlegte aktuelle Buchprogramm mit Literatur zu Astronomie & Raumfahrt im Sonnensystem wird vorgestellt.

Montag, 4. September 2017

Nachklapp: Asteroid Florence zieht an der Erde vorbei


Ich habe am 03.09.17 den Asteroiden Florence fotografiert.
Daten CANON EOS 350D, 6 sec. Belichtungszeit, 1600 ASA, Brennweite 90 mm.
Diese Bilder sind Ausschnittsvergrößerungen. Ich habe diese mit Adobe Photoshop Elements 10 bearbeitet.




Außerdem habe ich Vergleichsbilder von CalSky beigefügt.

Gruß
Kai-Uwe Wehrheim

Sonntag, 3. September 2017

Nächster Vortrag: 04.09. 2017 - „Dunkle Materie – wo ist die Masse hin?“, Matthias Morbitzer

Dunkle Materie hat (anscheinend) nichts mit Schwarzen Löchern zu tun oder mit Dunkelwolken in der Milchstraße ... aber sie ist ein kontroverses Thema in der Astronomie und Kosmologie. Ist es tatsächlich so, dass wir nur einen kleinen Teil des Universums tatsächlich sehen können? Dass die Milchstraße viel schwerer (massereicher) ist, als das Sternchenzählen vermuten lässt? Aber woraus besteht dann diese offenbar unsichtbare zusätzliche Masse, und warum glauben viele (nicht alle) Astronomen überhaupt, dass es sie gibt? Wie vermeint man denn, sie nachweisen zu können? Und fällt sie uns irgendwann auf den Kopf?
Zwei ferne Galaxien, die angeblich über eine Brücke aus Dunkler
Materie verbunden sind. Aber wie ist diese Karte überhaupt entstanden?
 Matthias Morbitzer wird über diese spannenden Fragen in der Astronomischen Gesellschaft Urania referieren.

Der Vortrag findet statt am Montag, dem 04.09., um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule, Wiesbaden. Der Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Freitag, 25. August 2017

Transits der Internationalen Raumstation (ISS) vor der Sonne


Schon seit Wochen habe ich immer mal wieder versucht, die Internationale Raumstation zu fotografieren, während sie vor der Sonne vorbeifliegt. Dies ist jedoch immer wieder an Wolken vor der Sonne gescheitert. Jetzt hat es endlich geklappt, sogar an zwei Tagen hintereinander. Am 22.August 2017 in der Nähe von Runkel und am 23. August in der Nähe von Weilburg hatte ich Erfolg.

Mit Hilfe von www.calsky.com, http://heavens-above.com, Stellarium und Google Earth war ich am richtigen Platz, zur richtigen Zeit, alle Geräte haben funktioniert (genaue Uhr, Nachführung, Spiegelreflexkamera und Laptop) und es waren keine Wolken vor der Sonne.

Ausrüstung:
Canon EOS 7D an Spiegel-Objektiv 10/1000 mm MC MTO - 11C A (Russentonne) mit Sonnenfilterfolie (OD 5.0 für visuelle Beobachtung) auf einer SkyView-GSO-Montierung mit motorischer Nachführung.

Am 22. August war es nicht ganz klar, deshalb ist da die ISS nicht soo scharf, aber zu erkennen. Am 23. August habe ich noch einen 1,4-fach-Telekonverter zwischen Russentonne und Kamera eingefügt. Deshalb gibt es da nicht die gesamte Sonnenscheibe zu sehen. Um möglichst viele Bilder zu erhalten, habe ich jeweils ein Video aufgenommen mit 25 Bildern pro Sekunde und 1920 x 1080 Pixel pro Bild und ca. 10 – 20 Sekunden vor dem erwarteten Transit gestartet.
Für ca. 0,7 Sekunden war dann jeweils die ISS zu sehen, das waren 18 bzw. 19 Einzelbilder. Daraus habe ich jeweils ein Zeitlupen-GIF-Bild erstellt.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war die ISS am 22.8. ungefähr 400 km senkrecht über der Zugspitze, also ca. 550 km entfernt, und am 23.8. war sie ca. 585 km entfernt, senkrecht über Dijon in Frankreich.
Die ISS ist ca. 110 m x 100 m x 30 m groß. Bei den errechneten Beobachtungsentfernungen von 550 bis 590 km entspricht dies einem Bildwinkel von ca. 40 Bogensekunden. Das sind ca. 17 Pixel für die Aufnahme vom 22.8. und 22 Pixel für die Aufnahme vom 23.8.

Peter Bentz