Am 19.08.2024 geht die Sonne bereits um 20.34 Uhr unter. Die Tageslänge nimmt nun deutlich ab.
In den Monaten August, September und Oktober geht das besonders schnell. Um 20 Uhr steht die Sonne nur noch 5° über dem westnordwestlichen Horizont, und wir können sie noch für eine kurze Zeit mit unseren mobilen Teleskopen und entsprechenden Sonnenfiltern vom Vortragsraum aus sehen.
Unser Mond geht um 20.54 Uhr auf, ist jedoch erst nach 1 ½ Std. mit unseren Teleskopen beobachtbar. Er ist zu 99,8 % beleuchtet und wir haben praktisch noch Vollmond. Da das Sonnenlicht von uns aus gesehen frontal auf den Mond trifft, werfen die Krater und Berge keinen Schatten und somit sieht man diese Strukturen so gut wie gar nicht.
Da die Venus ihren Abstand zur Sonne nur wenig verändert, verfrüht sich auch ihr Untergang. Mit dem 8“-Spiegelteleskop können wir sie noch bis 20.30 Uhr einstellen. Man sieht sie noch nicht mit dem bloßen Auge, jedoch im Fernrohr zeigt sich das zu 93% beleuchtete Scheibchen mit einem scheinbaren Durchmesser von 10,6. Ab 21.00 Uhr MESZ kann die Venus bei extrem klarem Himmel noch 3 ¼ ° über dem westnordwestlichen Horizont für ca. 15 Minuten mit dem bloßen Auge gesehen werden – allerdings nur noch vom Vortragsraum aus.
Die bürgerliche Dämmerung endet bereits um 21.12 Uhr MESZ, wenn die Sonne 6° unter dem Horizont steht. Dann sind nur die hellsten Sterne zu sehen. Dies ist auch die Zeit, wenn die Straßenbeleuchtung eingeschaltet wird. Bei einer Sonnentiefe von 12° um 21.56 Uhr endet die nautische Dämmerung und man kann bereits fast alle Sternbilder erkennen. Das Ende der astronomischen Dämmerung bei einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont wird um 22.46 Uhr erreicht. Fernab von störenden Lichtquellen und Städten herrscht nun völlige Dunkelheit. In dieser Nacht jedoch nicht, da der Vollmond den Himmel erleuchtet.
Allmählich meldet sich der Ringplanet Saturn als Beobachtungsobjekt zurück. Er geht zwar um 21.10 Uhr auf, ist jedoch erst ab 22.45 Uhr mit unserem 8“-Refraktor beobachtbar. Die anderen Planeten sind am Abend immer noch nicht beobachtbar. Der sich schnell bewegende Mars hat inzwischen Jupiter überholt. Mars geht um 00.44 Uhr auf und Jupiter um 00.37 Uhr.
Immer früher sind nun immer mehr Sternbilder am Himmel zu erkennen. Die Grafik zeigt den Sternenhimmel um 21.30 Uhr MESZ. Die drei Sternbilder, in denen sich die Sterne des
Sommerdreiecks befinden, sind nun deutlich zu erkennen. Es sind die Leier mit dem hellen Stern Wega, der Schwan mit dem hellen Stern Deneb und der Adler mit dem Stern Atair. Hoch im Nordwesten finden wir das bekannte Sternbild
Großer Bär. Er ist ein guter Wegweiser am Himmel und wird auch Großer Wagen genannt, bestehend aus den vier Kastensternen und den drei Deichselsternen. Verlängert man die hinteren Kastensterne um das Fünffache nach Norden, stößt man auf den
Polarstern im Kleinen Bären. Er zeigt uns die Nordrichtung an und durch die Höhe über dem Horizont auch die geografische Breite – bei uns 50° Nord. Verlängert man die Deichsel des Wagens um 30°, kommt man zum Stern
Arcturus im Bärenhüter und nach weiteren 30° auf den Stern
Spica in der Jungfrau. Spica steht nur noch 5°über dem Westsüdwesthorizont und verschwindet bald. Tief im südlichen Bereich stehen die Sternbilder
Skorpion mit dem hellen Stern Antares und der Schütze.
Die Sonne durchläuft eigentlich nicht 12 Sternbilder, sondern 13. Das 13. Sternbild ist der Schlangenträger. Er befindet sich oberhalb des Skorpions. Im Ostsüdosten ist gerade der fast volle Mond aufgegangen – er steht nur 4° über dem Horizont. In Osten und Nordosten finden wir bereits das Herbststernbild Pegasus und die anschließende Sternenkette der Andromeda. Darüber sehen wir die Eltern der Andromeda, das äthiopische Königspaar Cassiopeia und Kepheus. Tief im Norden funkelt der Stern Capella im Sternbild Fuhrmann.