Samstag, 17. September 2016

Urania-Mitglieder kennen das!

Die meisten Urania-Mitglieder können wohl die Dialoge mitquatschen: Heute vor 50 Jahren wurde die erste Folge der "Raumpatrouille Orion" ausgestrahlt! Damals, 1966, gab es (bei uns) noch kein "Raumschiff Enterprise", die Urania war gerade 41 Jahre alt, Apollo steckte in der Projektphase - aber Commander McLane bewahrte uns erfolgreich vor den Frogs!

http://www.orionspace.de/ww/de/pub/home.htm

Star-Wars-Nächte kann jeder - aber wer organisiert eine Raumpatrouille-Nacht?

Dienstag, 13. September 2016

Mars und Saturn treffen Antares



Der Stern Antares im Sternbild Skorpion heißt eigentlich Anti-Ares, der Gegenmars, weil seine rote Farbe und seine Helligkeit an den Eindruck erinnern, den der Planet Mars bei bloßem Auge erweckt.
Im Juli und August 2016 wanderte der Mars selbst durch den Skorpion, so dass der optische Vergleich mit seinem "Gegner" nahe lag. Das Trio heller Himmelsobjekte in diesem bei uns stets tief am Horizont stehenden Sternbild wurde durch den Saturn vervollständigt.

Die drei Aufnahmen vom 8. Juli sowie vom 16. und vom 22. August wurden von unserem Mitglied Kai-Uwe Wehrheim zur Verfügung gestellt. Deutlich ist beim Vergleich der drei Bilder die Veränderung der Planetenstellungen im Vergleich zum Antares zu erkennen.

Donnerstag, 8. September 2016

NASA-Wissenschaftsastronaut Dr. Graveline verstorben



Dr. Duane Graveline, erster designierter Wissenschaftsastronaut der NASA und vermutlich der Amerikaner mit der kürzesten Astronautenkarriere aller Zeiten, verstarb diese Woche im Alter von 85 Jahren. In den Weltraum kam er nie, und die populären Bücher über die  Raumfahrt der 1960er Jahre verschweigen fast immer seine Existenz. Hier eine der seltenen Würdigungen seiner Person:

"Als das Projekt Gemini zunehmend erfolgreich verlief und bereits die ersten unbemannten Apollo-Testraketen gestartet wurden, wählte die NASA 1965 erstmals keine Testpiloten zur Verstärkung ihres Astronautencorps aus, sondern Wissenschaftler. Dieser Gruppe Vier gehörte Dr. Duane Graveline an, ein studierter Luftfahrtmediziner. Als Arzt am Manned Spaceflight Center, der Behörde für Bemannte Raumfahrt, in Houston hatte Graveline bereits Erfahrung mit den Raumfahrtprojekten gesammelt und bot sich damit als Kandidat für eine Mission unter wissenschaftlich kontrollierten Gegebenheiten an. Sein zweifelhafter Ruhm wurde es dagegen, die kürzeste aller Astronautenkarrieren zu erleben. Er erscheint nicht einmal mehr auf den offiziellen Gruppenfotos.
Nur zwei Monate nach seiner Nominierung kündigte Dr. Graveline den Rücktritt an - „aus persönlichen Gründen“, so sagte er. Man kennt offenbar keine Dokumente, die erklären, warum er sich so entschied. Auch die offiziellen Biographien auf der Website der NASA nennt keine Einzelheiten. (http://www.jsc.nasa.gov/Bios/htmlbios/graveline-de.html) und auch Dr. Graveline selbst macht auf seiner Homepage dazu keine Angaben.
Es gibt jedoch eine wahrscheinliche Vermutung: Fast direkt nach seiner Ernennung reichte Gravelines Frau die Scheidung ein. Angeblich, hieß es, hätten einige Psychologen geglaubt, solche Eheprobleme belasteten einen Raumfahrer so sehr, dass er keine Weltraummission mehr fliegen könne, und deshalb habe man ihn überredet, das Programm zu verlassen. Seine Kollegen allerdings erzählten einander später, eine höhere Stelle hätte ihn entfernt, denn ein geschiedener Astronaut passe nicht in das Heldenepos, das die NASA über ihre Weltraumflieger schrieb...
Dr. Graveline eröffnete eine Privatpraxis. Seit seiner Pensionierung schrieb er über medizinische Probleme. Laut seiner Webseite „veröffentlichten Dr. Duane Graveline u.a. mehr als 250 Artikel über Cholesterin, Statinmedikamente und deren Nebenwirkungen.“ (https://www.spacedoc.com)"

Auszug aus: Codex Regius, "Die vergessenen Astronauten", Wiesbaden/Ljubljana 2014. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

Sonntag, 4. September 2016

Nächster Vortrag: "GW150914 - Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen" von Dr. Thomas Loeken

GW150914? Was ist das denn für eine Telefonnummer? Und was sind Gravitationswellen?

Sie haben nichts mit den Schwerewellen zu tun, die zu hübschen regelmäßigen Mustern in den Wolken über unseren Köpfen führen. Gravitationswellen gehören zu den seltsamen Erscheinungen, die Albert Einstein in seiner Relativitätstheorie vorhergesagt hat - und dass sie jüngst unter dem kryptischen Kürzel KW150914 gefunden worden sind, gilt wieder einmal als Beleg für die grundsätzliche Richtigkeit seiner Theorie.

Aber was löst eigentlich Gravitationswellen aus? Können Sie auf ihr wellenreiten? Können Sie sie überhaupt wahrnehmen? Beides nicht: Dafür braucht es gewaltige, hochpräzise und unangenehm teure Anlagen.

"Jeder beschleunigte Körper sendet demnach Gravitationswellen aus - also auch ein Autofahrer, der an einer Ampel startet. Die Wellen sind umso stärker, je mehr Masse der Körper hat. Jedoch sind sie in der Regel so winzig, dass Einstein selbst nicht daran glaubte, dass man sie jemals messen könnte. Seit über 50 Jahren suchen Physiker einen direkten Nachweis." http://www.golem.de/news/einstein-bestaetigt-forscher-weisen-erstmals-gravitationswellen-nach-1602-119080.html

Unser Referent Dr. Thomas Loeken wird Ihnen mehr darüber erzählen, und auch darüber, was die beobachtete Welle für das letztlich mörderische Schicksal unseres Universums bedeutet.

Sie sind herzlich eingeladen zu Herrn Dr. Loekens öffentlichem Vortrag am Montag, dem 5. September, um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Wiesbadener Martin-Niemöller-Schule. Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.



Montag, 4. Juli 2016

Ein Wort zu Alfons Gabel

von Alfred Schott

Wolfgang Palzer hat ja schon ausführlich über seine Erinnerungen an Alfons geschrieben. Wie Wolfgang und sicherlich auch viele andere, verbinden auch mich viele Erinnerungen mit Alfons, und der Abschied von ihm ist sehr schmerzlich und ich werde ihn sehr vermissen.

Ich habe Alfons kennengelernt, nachdem ich im Mai 1985 der Astronomischen Gesellschaft URANIA e.V. Wiesbaden beigetreten bin. Im Laufe von 31 Jahren haben sich viele Erinnerungen angesammelt. 1986 war meine erste Pfingstfahrt mit der URANIA zum Wendelstein und nach München, woran auch Alfons teilgenommen hatte. Dann denke ich an die vielen Abende im „Schildknecht“, „Rheinhessenhof“, „Como Lario“ und in weiteren Lokalen in Klein-Winternheim und Mainz-Lerchenberg. Sehr gern denke ich auch an seinen 50. Geburtstag. Vermissen werde ich seine vielen Berichte von Sonnenfinsternis-Reisen. Dort ging es manchmal recht abenteuerlich zu, als er z. B. an seinem Fensterplatz im Propellerflugzeug live erlebte, dass ein Motor ausgefallen war. Wenn ich auch so manche Erzählung zigmal gehört hatte, ich konnte Alfons' Stories immer wieder lauschen.  

Alfons Gabel 2012
Am 02.02.1997 gegen 4.30 Uhr hatten wir eine gemeinsame erfolgreiche Beobachtung. Es war eine streifende Bedeckung des Sterns Theta Librae durch den Mond. Wir hatten dabei einen Mondberg „erwischt“. Auf meiner Beobachtungsstation dauerte die Bedeckung 22.0 s, bei Alfons 13,6 s, weiter südlich bei Herrn Prof. Ehrenberg nur 7,9 s und bei Astrid von Jagow-Sattelberger war keine Bedeckung mehr zu sehen. 

Ja – sein letztes Ereignis war der Merkurtransit am 09.05.2016, den er dank Computertechnik noch auf dem Laptop-Monitor verfolgen konnte. Wie gut, dass ihm das noch vergönnt war, bevor er 7 ½ Wochen später, am 30.06.2016, für immer die Augen geschlossen hat. 

Mein letztes Zusammensein war, wie bei Wolfgang Palzer, ebenfalls am 18.03.2016 in Ober-Olm.

Alfons, danke dass es Dich und die vielen schönen Stunden mit Dir gegeben hat.

Durch meinen Glauben bin ich davon überzeugt, dass der Tod nicht das Letzte ist.



Sonntag, 3. Juli 2016

Nächste Veranstaltung: „Raumsonde Juno besucht Jupiter“, Dr. Rainer Riemann

Im Infrarotlicht glühen Jupiters Wolkenbänder hell. 
Aufnahme der Raumsonde Juno vor wenigen Tagen.

Nur noch wenige Stunden: Nach fünf Jahren Flugzeit wird die Raumsonde Juno um 4:29 Uhr in der Nacht vom 04. auf den 05. Juli 2016 ihr Triebwerk zünden und in einen Orbit um den Riesenplaneten Jupiter einschwenken! Die hier gezeigte Aufnahme ist ein ganz aktuelles Bild, das erst vor wenigen Tagen während der Anflugphase entstand.

Aus diesem aktuellen Anlass informiert unser nächster Vortrag über den bisherigen und geplanten Verlauf der Mission Juno sowie eine weitere geplante Unternehmung in das äußere Sonnensystem.

Unser Referent ist Astrophysiker Dr. Rainer Riemann, der auch das Vorwort zum Begleitbuch "Pluto & Charon" unseres für den 10. Oktober geplanten Vortrags zu den Ergebnissen der Raummission New Horizons verfasste.

Sie sind herzlich eingeladen zu Herrn Dr. Riemanns öffentlichem Vortrag am Montag, dem 04.07.2016 um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule. Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Sonntag, 5. Juni 2016

Nächste Veranstaltung: „Mars - 50 Jahre Forschung mit Raumsonden“, Vortrag am 06.06. um 20 Uhr (ACHTUNG - Programmänderung!)

In diesen Tagen steht der Planet Mars gegenüber der Sonne und ist für uns so gut beobachtbar wie in den nächsten zwei Jahren nicht mehr. Aus diesem Anlass lässt unser Vortrag Revue passieren, was wir in den letzten 50 Jahren über den Roten Planeten gelernt haben, seit 1965 die erste unbemannte Raumsonde an ihm vorbeiflog. Und wie geht die Marsforschung weiter? Wann wird Matt Damon auf ihm spazieren fahren?



Sie sind herzlich eingeladen zu seinem öffentlichen Vortrag am Montag, dem 04.04.2016 um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering, auf der Martin-Niemöller-Schule! Eintritt für Vereinsmitglieder ist frei, Besucher zahlen einen geringen Unkostenbeitrag.

Hinweis: Der in den Programmen ursprünglich angegebene Vortragsredner R. Chita kann diesen Termin aus persönlichen Gründen leider nicht wahrnehmen. Aus diesem Grund wird der Vortrag kurzfristig von A. Möhn übernommen, Autor des Romans "Die Reiter des Mars" (2000; 2014).