Donnerstag, 29. Oktober 2015

Sternbedeckung: Mond und Aldebaran, Aufnahmen vom 29.10.2015

Der Stern Aldebaran wurde vom Mond gegen 22.49 MEZ bedeckt (Eintritt). Die Annäherungsphase des Mondes (92% beleuchtet, abnehmender Vollmond) führte zur Bedeckung von 22.49 bis 23.54 MEZ. Der Eintritt erfolgte am hellen Mondrand (Positionswinkel 66°), der Austritt am dunklen Mondrand (270°). Der Stern Aldebaran (87 Tau, HIP 21421, alpha Tauri) ist 0.9 mag. hell und steht in den Hyaden, Sternbild Stier.
Am späten Abend zogen starke Hochnebelfelder und Wolken von Südwesten her auf. Vor 22 Uhr MEZ stand der helle Mond noch in dem Wolkenschleier. Der Himmel klarte sich aber nach 22.20 Uhr auf und die Sternbedeckung konnte beobachtet werden.







Aufnahmen: Canon EOS1100D-Astro, 300mm-Objektiv (600 mm), ab 22:35 MEZ. 
Der Helligkeitsunterschied zwischen dem fast Vollmond (-13 mag.) und dem Stern (+0.9 mag) war belichtungstechnisch nicht einfach.
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Gruss
Wolfgang Palzer <wopa>

Samstag, 24. Oktober 2015

VHS-Kurs: "Einführung in die Astronomie"

Vollmond über Dotzheim (Bildnachweis: Galja Möhn)


Bei dem dreiteiligen Kurs "Einführung in die Astronomie" in der Volkssternwarte am Moltkering sind noch Plätze frei! Die vorgesehenen Termine lauten:

4.11.2015, 19 Uhr - Ralf Chita: Einführung in die Astronomie
11.11.2015, 19 Uhr - Wolfgang Palzer: Der Mond
18.11.2015, 19 Uhr - Jörg Dobrzewski: < Thema wird noch bekanntgegeben >

Die Anmeldung ist über die VHS Wiesbaden möglich, nicht über die Astronomische Gesellschaft Urania e.V. 

Freitag, 2. Oktober 2015

Nächster Vortrag: Neuentdeckungen beim erdnächsten Zwergplaneten Ceres


Öffentlicher Vortrag in der Volkssternwarte am Moltkering, Montag, 05.10.2015, ab 20:00 Uhr. Vortragender: A. Möhn

Unter dem hohen Medienecho, das der Zwergplanet Pluto in den letzten Monaten völlig zu Recht erhielt, haben viele von uns schon fast vergessen, dass dieses Jahr auch noch eine zweite unerforschte Welt im Brennpunkt der Erkundung steht. In den letzten Monaten hat sich die Raumsonde Dawn auf komplizierte Weise an den erdnächsten Zwergplaneten (1) Ceres angepirscht, der die Sonne zwischen den Bahnen des Mars und des Jupiters umkreist. Dabei sandte auch sie, wie ihr Vetter New Horizons vom Pluto, spektakuläre Bilder zur Erde, die Unerwartetes zeigten: Flecken, so weiß wie frisch gefallener Schnee, eine Pyramide - und womöglich Hinweise auf flüssiges Wasser tief unter der vereisten Oberfläche.

Der Zwergplanet Ceres im Vergleich zu Erde und Mond
Bei knapp unter 1000 Kilometern Durchmesser ist Ceres weniger als halb so groß wie Pluto und darum mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie wurde deshalb erst am ersten Tag des 19. Jahrhunderts, am 01.01.1801, mit teleskopischer Hilfe entdeckt. Ceres gehört zum Planetoidengürtel, einem Feld aus vielen Hunderttausenden, wahrscheinlich Millionen von kleinen und kleinsten Himmelskörpern, die offenbar von der Schwerkraft des allzu nahen Jupiters daran gehindert wurden, sich in der Frühzeit des Sonnensystems zu einem größeren Planeten zu formen. Der Planetoidengürtel ist insgesamt nur halb so schwer wie Pluto; ganze zwei Drittel seiner Gesamtmasse entfallen allerdings auf Ceres. Ihr Rang als Zwergplanet ist darum weitaus weniger umstritten als der der Pluto.

Mission Ceres: Was enthüllt die Raumsonde Dawn?

Der Besuch des Vortrags ist wie alle Veranstaltungen der Volkssternwarte für Mitglieder der Astronomischen Gesellschaft Urania kostenfrei, Besucher zahlen einen geringen Eintritt.

Andreas Möhn

Freitag, 25. September 2015

Totale Mondfinsternis am Morgen des 28.09.2015

In den Morgenstunden des 28.09.2015 findet eine totale Mondfinsternis statt, das heißt, die Erde steht exakt zwischen Sonne und Mond und der Mond wandert in den Kernschatten der Erde. Die Wiesbadener Sternwarte auf dem Martin-Niemöller-Gymnasium ist in der Nacht zum Montag darum ab 03:15 Uhr zur Beobachtung geöffnet. Zum Beobachten der Mondfinsternis benötigt man eigentlich auch keine großen Fernrohre. Der Blick mit dem bloßen Auge oder durch einen Feldstecher reicht vollkommen aus. Im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen ist die Beobachtung von Mondfinsternissen völlig ungefährlich und man benötigt keine speziellen Filter und Beobachtungstechniken. Am Montagabend ist ja auf der Sternwarte ab 20:00 Uhr programmgemäß unser Beobachtungsabend und wir zeigen gern Beobachtungsergebnisse von der Mondfinsternis.

Nun zum Verlauf: Um 02:11 Uhr MESZ tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, dies ist jedoch praktisch unbeobachtbar. Erst in der Nähe des Kernschattens erkennt man eine deutliche Abschwächung des Mondlichtes durch den Halbschatten. Um 03:07 Uhr wandert der Mond in den Kernschatten der Erde. Eine gute Stunde später, um 04:11 Uhr beginnt die totale Verfinsterung des Mondes. Der Mond verschwindet jedoch nicht ganz im Kernschatten der Erde, sondern erscheint in einem rötlichen Licht, da überwiegend das langwellige rote Licht durch die Erdatmosphäre in den Kernschatten eingestreut wird. Die Mitte der Finsternis ist um 04:47 Uhr und um 05:24 Uhr endet die totale Verfinsterung. Der Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde findet dann um 06:27 Uhr MESZ statt.


Abbildung 1: Blick nach Südwesten
Abbildung 1 stellt den Himmelsanblick in Richtung Südwesten um 06:00 Uhr MESZ dar. Der Mond befindet sich noch knapp zur Hälfte im Kernschatten der Erde und steht 13 ½ Grad hoch im WSW im Sternbild Fische, rechts unterhalb des Pegasus. Lohnenswert ist es, den Blick vom Mond einmal abzuwenden und nach Südosten zu schauen. 



Abbildung 2: Blick nach Südosten
Abbildung 2 stellt den Blick nach Südosten um 06:00 Uhr dar. Dort stehen bereits alle Wintersternbilder mit den zahlreichen hellen Sternen über dem Horizont. Im SSO finden wir den Himmelsjäger Orion mit den beiden hellen Sternen Beteigeuze und Rigel, und rechts darunter den Großen Hund mit dem Stern Sirius. Sirius ist der hellste Fixstern am Himmel. Im SO sieht man den Kleinen Hund mit dem hellen Stern Procyon und darüber die Zwillinge mit den beiden Sternen Castor und Pollux. Nicht auf dem Ausschnitt sind die Sternbilder Fuhrmann und Stier. Der Fuhrmann mit dem Stern Capella befindet sich über den Zwillingen und der Stier steht über dem Orion. Im Stier funkelt der rötliche Stern Aldebaran. Im Osten finden wir noch das Sternbild Löwe mit dem hellen Stern Regulus. Der Löwe gehört bereits zu den Frühlingssternbildern, da er im Frühling in der Nacht seine Höchststellung im Süden einnimmt. Im Löwen finden wir gleich drei Planeten. 8 ½ Grad hoch im Osten steht der größte Planet unseres Sonnensystems, der Jupiter. Genau im Osten, 16 Grad über dem Horizont, nahe dem Stern Regulus finden wir unseren äußeren Nachbarplaneten Mars. In 22 Grad Höhe befindet sich unübersehbar unser innerer Nachbarplanet Venus. Sie übertrifft an Helligkeit alle Gestirne bis auf den Mond. Wenn man sie nicht aus den Augen verliert, kann man Venus sogar noch eine ganze Weile nach Sonnenaufgang sehen. Es lohnt sich also, den Blick nicht nur auf den Mond zu richten, sondern auch mal nach Osten und Südosten zu schauen.


Alfred Schott, Astronomische Gesellschaft URANIA e.V. Wiesbaden

Montag, 13. Juli 2015

Warum Pluto?

Am 14. Juli 2015 wird die Raumsonde 'New Horizons' am Pluto vorbeifliegen und ihn erforschen.
Doch um den geheimnisvollen Pluto ranken sich viele Fragen:

Warum ist Pluto kein Planet mehr?
Was ist er dann? Ein Ex-Planet, ein Kleinplanet, ein Zwergplanet, ein Doppelplanet oder gar sein eigener Mond?
Warum schicken die Amerikaner trotzdem eine Raumsonde dorthin?
Warum wird auf den Bildern Nix zu sehen sein?
Warum schicken wir Plutonium zu Pluto?
Warum wurde in Deutschland auf Teile der Raumsonde geschossen?
Warum befindet sich die Asche eines Toten an Bord?
Was hat das alles mit dem Fall des 11jährigen Schulmädchens Venetia Burney zu tun, deren Großonkel schon Furcht und Schrecken verbreitet hat?
Warum tragen alle Planeten die Namen olympischer Götter, nur Pluto heißt wie der Hund von Micky Maus?
Warum kreuzt Pluto die Bahn des Planeten Neptun, kommt dem weiter innen liegenden Uranus aber viel näher?
Was sind Plutinos, Twotinos, Cubewanos, TNOs,KBOs und SDOs?
Warum wird es da draußen immer dunkler, und was wartet da noch in der Dunkelheit auf uns?


Dies alles und noch viel mehr werde ich in meinem Vortrag beantworten!



Dr. Rainer Riemann

Donnerstag, 9. Juli 2015

Nächster Vortrag: „Warum Pluto? - Die Raumsonde New Horizons besucht den Ex-Planeten“, Dr. Rainer Riemann

Der nächste Vortrag bei der Astronomischen Gesellschaft Urania e. V.:

Jetzt sind es nur noch wenige Tage, die uns vom Vorbeiflug der US-Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto am 14. Juli 2015 trennen. 
Derzeit ist noch nicht klar, welche geologischen Strukturen sich hinter den hellen und dunklen Flecken auf Pluto verbergen. Doch bis zum 20.07. werden wir mehr wissen. 
Dr. Rainer Riemann wird allen interessierten Besuchern die besten brandaktuellen Bilder vorstellen und sie erfahren kommentieren.

© NASA / JHU Applied Physics Laboratory / Southwest Research Institute

Derzeit weist der Nordpol des Plutos zur Sonne, somit liegt die südliche Hemisphäre im Dunkel der Polarnacht. Seine Rotationsachse ist 122 Grad gegen die Ebene seiner Umlaufbahn geneigt.
Der Bereich, der in der Mitte der Karte liegt, wird von New Horizons beim Vorbeiflug am 14. Juli 2015 im Detail fotografiert werden. Die besten Bilder können dann Oberflächenstrukturen von etwa der Größe eines Fußballfelds auf Pluto enthüllen. 

Termin: Montag, 20.07.2015 um 20 Uhr
Volkssternwarte auf der Martin-Niemöller-Schule
Wiesbaden