Vom 18.03. – 23.03.2024 veranstaltet die Astronomische Gesellschaft URANIA wieder ihre traditionelle „Astronomische Woche“. Hier gibt es eine Woche lang jeden Tag Vorträge und Beobachtungen von Sonne, Mond, Planeten, Sternen und anderen fernen Himmelsobjekten mit den Teleskopen der Wiesbadener Sternwarte auf der Martin-Niemöller-Schule, Bierstadter Straße 47, 65189 Wiesbaden.
Der untergehende Mond über der Adriaküste am 13.3. um 22:20. Kam: DMC-FC1000, f/5.6, 8 s, ISO 125, BW 38 mm, Öffnung 3.9 |
Mo. 18.03. Vortrag:
„Die Entdeckung der Milchstraße“, Dr.
Peter Sattelberger
20.00 Uhr In diesem Vortrag berichtet Dr. Peter
Sattelberger über die ersten Erkenntnisse über die Milchstraße durch Galileo
Galilei, der durch sein Fernrohr um 1609 die Milchstraße in viele Einzelsterne
auflösen konnte und über die Erforschung der Milchstraße durch Wilhelm Herschel
um 1785. Die von Herschel bestimmte Größe der Milchstraße war jedoch viel zu
gering. Ein realistisches Bild der Milchstraße ergab sich in den 1920er Jahren
durch Harlow Shapley, Jacobus Kapteyn und Edwin Hubble. Die Radio-, Infrarot-
und Röntgenastronomie in den 1950er Jahren war ein weiterer großer Meilenstein
in der Entdeckung der Milchstraße. 1974 wurde das Schwarze Loch im Zentrum der
Milchstraße entdeckt. 2019 schließlich gelang eine hoch aufgelöste Aufnahme der
Umgebung des Schwarzen Loches. Hochpräzise Messungen von Positionen, Bewegungen
und chemischer Zusammensetzung von zahlreichen Sternen lassen Rückschlüsse auf
die Entstehungsgeschichte der Milchstraße zu, die in einigen Milliarden Jahren
mit der Andromedagalaxie kollidieren wird.
Di. 19.03. Beobachtungsabend, Vorführungen,
Fragestunde zu astronomischen Themen
20.00 Uhr Die Sonne
geht am 19.03.2024 um 18:39 Uhr MEZ unter und um 20:29 steht die Sonne 18°
unter dem Horizont und das Ende der astronomischen Abenddämmerung ist erreicht.
In einer mondlosen Nacht ohne das störende Licht der Städte wäre es jetzt voll-kommen
dunkel. Dem ist an diesem Abend nicht so. Der zu 66% beleuchtete Mond erstrahlt
in einer Höhe von 67° im Süden im Sternbild Zwillinge, nahe den Sternen Kastor
und Pollux. Die Zwillinge gehören zu den Wintersternbildern wie auch der Orion
mit hellen Sternen Beteigeuze links oben und Rigel rechts unten. Der Orion ist
ein markantes Viereck von Sternen mit den drei Sternen in der Mitte, die den
Gürtel des Himmelsjägers markieren. Unterhalb des Gürtels befindet sich das
Schwert des Orion. Dort befindet sich der bekannte Orion-Nebel. Ein sehr
schönes Beobachtungsobjekt ist auch der offene Sternhaufen der Plejaden im
Stier.
Im Westen, etwa 30° über dem Horizont finden
wir den hellen Planeten Jupiter sowie den lichtschwachen, nur im Teleskop oder
Fernglas sichtbaren Planeten Uranus. Im Osten finden wir das markante
Frühlingssternbild des Löwen mit dem hellen Stern Regulus und im Nordosten,
etwa auf gleicher Höhe, den Großen Bären oder Großen Wagen. Auch einen Kometen
gibt es zu sehen, aller-dings nur im Feldstecher oder Fernrohr. Es ist der
Komet 12P/Pons-Brooks (2024). Er steht etwa 20° hoch über dem
westnordwest-lichen Horizont.
Mi. 20.03. Vortrag: „Unser Sonnensystem“, Alfred Schott
Do. 21.03. Beobachtungsabend, Vorführungen, Fragestunde zu astronomischen
Themen
20.00 Uhr Am Sternenhimmel ist eigentlich keine Veränderung zu bemerken. Es
verschiebt sich alles gegenüber dem 19.03.2024 um 2° bzw. 8 Zeitminuten. Der
Sonnenuntergang verspätet sich um 3 Minuten auf 18:42 Uhr. Eine deutliche
Veränderung erkennt man bei unserem Mond, der die Erde ja in 29 Tagen umrundet.
Er ist inzwischen in das Sternbild des Löwen gewandert und zu 90% beleuchtet.
Er ist noch nicht voll beleuchtet und man kann im Fernrohr den Terminator, die
Grenze zwischen der Tag- und Nachtseite des Mondes erkennen und somit die
Schatten der Kraterwälle und Gebirge. Der Komet 12/Pons-Brooks (2024) ist
weiterhin im Sternbild Fische. Er hat seine Position um 2° bzw. 4
Vollmonddurchmesser geändert.
Fr.
22.03.
Vortrag: „Das Fernglas als astronomisches Instrument“,
Ralf Chita
20.00 Uhr Zur Himmelsbeobachtung braucht man nicht
unbedingt große Fernrohre. Auch im Fernglas offenbaren sich zahlreiche Wunder
am Himmel. Ralf Chita erklärt den Aufbau und den Umgang mit dem Fernglas und
berichtet über die vielfältigen Beobachtungsmöglichkeiten der Himmelsobjekte
damit. Bei gutem Wetter sind anschließend Beobachtungen mit unseren Teleskopen
und natürlich auch mit Ferngläsern möglich.
Sa. 23.03. Sonnenbeobachtung
und Vortrag: „Unsere Sonne“, Dietmar Staps
14.00 Uhr Bei klarem
Wetter kann mit Spezialoptiken ein Blick auf die Oberfläche unseres
Zentralgestirns geworfen werden. Wissenswertes über unsere Sonne, der Grundlage
unseres Lebens, und ihre Erforschung wird der Referent in seinem Vortrag vermitteln.
Eintritt:
Beobachtungsabende : Erwachsene
€ 2,- / Ermäßigte € 1,- / Mitglieder
frei
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